VfR möchte den dritten Dreier
Aalen empfängt am Samstag als eigentlich Dritter den Drittletzten.
AALEN - Wir schreiben den 28. Spieltag in der 3. Liga und der VfR Aalen empfängt als Tabellendritter den Drittletzten FSV Frankfurt in der heimischen Scholz-Arena. Klarer Fall: der Aufstiegskandidat muss auf seinem Weg solch lästige Pflichtaufgaben erledigen, liest man gemeinhin bei solchen Duellen. Doch die Realität sieht bekanntermaßen anders aus. Trotz des eingegangenen Einspruchs des Vereins droht den Schwarz-Weißen nach wie vor der Abzug von neun satten Punkten. Damit wäre er urplötzlich Tabellen-16. - und urplötzlich wird aus diesem Duell ein echter Abstiegskrimi.
Nichtsdestotrotz hat der VfR 13 Zähler mehr gesammelt als die Hessen, was in dieser tabellarisch engen Liga durchaus ein Brett ist, die Favoritenrolle hat die Mannschaft von Peter Vollmann somit inne. Außerdem sprechen die vergangenen beiden Erfolge gegen Großaspach und dem fulminanten 4:1-Erfolg nur drei Tage später beim Halleschen FC ganz klar für die Form, vor allem aber für die Moral dieser Mannschaft.
Starke Ausbeute
Inklusive des Rostockspiels hat Aalen somit sieben Zähler aus den vergangenen drei Partien ergattern können. Peter Vollmann muss da gleich einmal bremsen: „Mir ist nicht danach, in dieses Euphoriegerede mit einzusteigen.“Angst, dass seine Mannschaft den Gegner ob der jüngeren Erfolge auf die leichte Schulter nehmen könnte, hat er aber nicht: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in unserer Situation die Dinge zu überschwänglich betrachtet und uns ein überdimensionales Selbstvertrauen dazu bringen könnte, dass wir dieses Spiel nicht ernst nehmen.“Die Favoritenrolle kann der Fußballlehrer jedoch auch dadurch nicht von sich streifen - und mit dieser hat der VfR grundsätzlich schlechtere Erfahrungen gemacht. „Die Frankfurter werden nicht hierhin fahren, um zu verlieren. In dieser engen Liga fährt man immer mit einer gewissen Hoffnung zum kommenden Gegner. Es kommen immer die unterschiedlichsten Ergebnisse heraus, mit denen vorher auch niemand gerechnet hat“, sagt Vollmann. Außerdem tue sich seine Mannschaft ohnehin schwerer mit Teams, die die Räume zumachen, um den spielerischen Fluss der Gastgeber zu unterbrechen. „Das hört sich komisch an, aber ich glaube, dass die Partie schwieriger wird als ein Aus- wärtsspiel“, mutmaßt Aalens Trainer. Fraglich ist Sebastian Vasiliadis, der an Knieproblemen laboriert. Die Tendenz geht hier dazu, dass ein Einsatz des jungen Rotschopfs wohl nicht möglich ist, so Vollmann.
Morys-Ausfall droht
Schwerer wöge wohl aktuell der Ausfall von Matthias Morys, der in den beiden vergangenen Partien gleich viermal erfolgreich gewesen ist. Er hat einen grippalen Infekt. „Ob die beiden spielen können, werden wir erst sehr kurzfristig entscheiden können“, so Vollmann. Trotz der Belastung in der Englischen Woche gibt es derzeit nicht viele Gründe, die Anfangsformation umzustellen. Überlegungen stellt Vollmann allerdings auf der rechten Seite an. Hier ist zuletzt Thorsten Schulz auf für ihn ungewohnter Position zum Einsatz gekommen „und hat das wirklich sehr gut gemacht“, so der VfR-Trainer. Dennoch kursiert auch im Kopf des 59-Jährigen der Name Philipp Hercher, „der in der Offensive natürlich strukturierter ist. Da könnte man vielleicht als Alternative eine Umstellung vornehmen“, sagt Vollmann. Gewinnt der VfR, so hätte er in einer Woche neun Punkte ergattert - oder soll man sagen: wieder reingeholt?