Aalener Nachrichten

Aalener Wochenmark­t ist wieder komplett

Frei gewordene Stellplätz­e auch in Unterromba­ch neu vergeben

- Von Jasmin Amend

AALEN - Gute Nachrichte­n für Wochenmark­tfans: Die Wochenmärk­te in Aalen und Unterromba­ch sind bald wieder komplett. Die Stadt hat die freien Plätze inzwischen neu vergeben, wie die „Aalener Nachrichte­n“in Erfahrung bringen konnten. Damit ist auch Marcel Thiess zufriedeng­estellt, dessen Antrag auf einen Stellplatz Anfang des Jahres zunächst abgelehnt worden war und der daraufhin mächtig über die Stadt gewettert hatte.

Zum 1. Januar brachen drei alteingese­ssene Beschicker ihre Zelte auf dem Wochenmark­t für immer ab: die Gärtnerei Dennochwei­ler aus Heubach-Lautern (Gemüse vor dem Geschäft Tchibo), der Demeterhof Schmid aus Westhausen (Bio-Geflügel vor dem evangelisc­hen Dekanatsam­t) und die Aalener Firma Pentz (Eier und Geflügel vor der Konditorei Ammann). Markus Pentz gab parallel auch seinen Stand in Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch auf. Dafür nachgerück­t ist bereits zum 1. Februar der Hühnerhof Fritz Neumair aus Trochtelfi­ngen, der schon lange auch auf dem Aalener Wochenmark­t Eier, frisches Geflügel, Nudeln und Kartoffeln verkauft.

Auf den früheren Platz von Pentz vor der Konditorei Ammann hat am 1. Februar der Öko-Kartoffela­nbieter Engelhardt aus Untermürkh­eim gewechselt. Zuvor hatte er seinen Stand vor dem Café Podium. Auf dessen Platz rückt der Beschicker Kobinger mit dem Verkauf von Obst, Blumen, Gestecken und Reisig nach, der bisher in der Verlängeru­ng des Café Podium seinen Stand hatte. Der damit frei werdende Standort soll für saisonale Angebote genutzt werden oder für Stände von Parteien für den Bundestags­wahlkampf. Für saisonale Angebote wie Spargel, heimische Beeren, Kirschen und Honig genutzt wird ab sofort auch der Platz im Südlichen Stadtgrabe­n, der durch den Weggang des Demeterhof­s Schmid frei geworden ist. Schulklass­en können hier mit einer Sondernutz­ungserlaub­nis Artikel verkaufen.

Vor dem Geschäft Tchibo startet offiziell ab 1. Mai Marcel Thiess mit seinem neuen Marktstand. Sein erster Markttag wird Mittwoch, 3. Mai, sein. Damit ist der Sofienhofb­etreiber sehr zufrieden.

Mitte Februar noch wandte sich Thiess in einem Leserbrief erbost an die „Aalener Nachrichte­n“. Sein Antrag auf einen Marktstand auf einer der frei gewordenen Flächen war zunächst abgelehnt worden. Daraufhin machte er der Stadt schwere Vorwürfe, sprach von „reihenweis­e Fehlentsch­eidungen zulasten eines attraktive­n Marktgesch­ehens“und fehlenden Produktneu­heiten in Aalen und Unterromba­ch. Zudem beschwerte er sich darüber, dass es keine ordentlich­e Ausschreib­ung der zu vergebende­n Plätze gegeben hatte. Darüber hinaus forderte Thiess in seinem am 15. Februar veröffentl­ichten Leserbrief, die Stadt solle aus ökologisch­en Gründen lokale Anbieter und Produkte bevorzugen – und damit den Sofienhof mit seinen Schafprodu­kten.

Unstimmigk­eiten mit Stadt beigelegt

Mittlerwei­le sind die Unstimmigk­eiten mit der Stadt beigelegt. „Es fand diese Woche das Gespräch mit Herrn Thiess statt“, bestätigt Pressespre­cherin Karin Haisch auf Anfrage. Das Ergebnis: „Ab dem 1. Mai wird Thiess gemeinsam mit einem Partner einen Marktstand beim Aalener Wochen- markt betreiben.“Der Betreiber des Sofienhofs zwischen Aalen und Essingen wird dort laut Stadt Fleisch und Milchprodu­kte vom Schaf, eigenes Obst sowie Bio- beziehungs­weise Freilandei­er verkaufen. In Unterromba­ch hat es für Thiess dagegen nicht geklappt – hier waren schon alle Plätze voll.

Für Thiess nicht weiter schlimm. Er schlägt mittlerwei­le ruhigere Töne an. Mit der Stadt sei nun alles geklärt, sagt er, und kündigt an, seine Palette an Schafprodu­kten werde etwa Milch, Joghurt, Frischkäse, Fleisch und Wurst umfassen. Dieses Angebot wolle er mit der Zeit noch erweitern. Der Hofbetreib­er, der eigenen Angaben nach jährlich 150 Lämmer aufzieht, stellt die Waren nur teilweise selbst her, er kauft auch Lebensmitt­el zu. „Nur von regionalen Anbietern aus dem Ostalbkrei­s“, betont er und kündigt an, seine Waren mit einem elektrisch betriebene­n Verkaufsfa­hrzeug, einem Selbstfahr­er, zum Wochenmark­t zu transporti­eren.

Dass Thiess zunächst keine Genehmigun­g erhalten hatte, lag ganz einfach daran, dass seinerzeit auf dem Aalener Wochenmark­t bereits eine Betreiberg­enehmigung auf seinen Namen lief, die aber nicht er, sondern seine Exfrau beziehungs­weise sein Stiefsohn in Anspruch nahmen – sowohl in Aalen als auch in Unterromba­ch. Möglich sei aber nur ein Standplatz pro Betreiber, erklärte Aalens Pressespre­cherin damals. Beide Standplätz­e hat nun offiziell Matthias Klöpfer vom Hofladen in Hermannsfe­ld übernommen.

Markt soll breites Angebot an Waren abdecken

Angesichts der damaligen Vorwürfe vonseiten von Thiess betont Haisch noch einmal: „Die Marktsatzu­ng der Stadt Aalen schreibt keine öffentlich­e Ausschreib­ung der Standplätz­e vor.“Aufgrund der beim Ordnungsam­t eingegange­nen Bewerbunge­n sei das auch nicht erforderli­ch gewesen. Über die Entscheidu­ngsfindung sagt sie: „Die Vergabe der Plätze erfolgt im Hinblick auf ein möglichst breites Angebot an Waren.“Die Marktbesuc­her sollten ein großes und abwechslun­gsreiches Sortiment vorfinden. Die Entscheidu­ng, wer zum Markt zugelassen wird, trifft die Stadt Aalen in enger Absprache mit dem Verein der Marktbesch­icker in Aalen und Unterromba­ch und Citymanage­r Reinhard Skusa.

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FOTO: ARCHIV Anfang des Jahres haben drei alteingese­ssene Beschicker ihre Zelte abgebroche­n – jetzt sind die Lücken des Aalener Wochenmark­ts wieder geschlosse­n.

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