Digitale Fahrgastinfo: Aufbruch in moderne Zeiten
Geplantes System am ZOB begeistert die Räte – OVA will Busse dafür noch in diesem Jahr umrüsten
AALEN - Vorfreude ist die schönste Freude: Die geplante Installation eines sogenannten Dynamischen Fahrgastinformationssystems am Aalener Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) hat die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung des Gemeinderats am Donnerstag sozusagen begeistert.
Und um die positive Stimmung noch zu heben, hatten die Vertreter der Firma iqu-Systems, welche die digitalen Anzeigetafeln liefern und installieren soll, einen ganz auf Aalen zugeschnittenen Musterbildschirm gleich mitgebracht. Die positive Reaktion der Räte ließ nicht lange auf sich warten: „Absolut wichtig“(Thomas Wagenblast, CDU) sei ein solches System, „ein ganz wichtiger Schritt“(Albrecht Schmid, SPD), „ein Riesenfortschritt für den ÖPNV“(Claus Albrecht, Freie Wähler), „ein Sprung nach vorne in moderne Zeiten“(Holger Fiedler, Die Linke/Pro Aalen). Auch Michael Fleischer (Grüne) war „hoch zufrieden“, goss aber gleich Wasser in den Wein: 47 Zoll für die Bildschirme an den Stirnseiten des Mittelbussteigs, das sei zu wenig. Diese Übersichtstafeln müssten deutlich größer sein. Das seien doch nichts anderes als Fernseher, und da könnten ein paar Zoll mehr doch keine große Rolle spielen.
Steidle: Größe ist ausreichend
Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle hatte schon zu Beginn die Grundzüge des Vorhabens erläutert: drei 42-Zoll-Anzeigetafeln für die Bussteige 7 und 8, zwei 47-Zoll-Monitore als Übersichtsanzeiger an den Stirnseiten des zentralen Bussteigs. Funktionieren, so Steidle, werde das System in Echtzeit aber nur, wenn auch alle Busse, die den ZOB anfahren, entsprechend ausgerüstet seien. Die OVA habe bereits signalisiert, dies noch im Laufe dieses Jahres zu tun, Regionalbus Stuttgart (RBS) wolle 2018 nachziehen. Lediglich bei der Firma Beck und Schubert sei eine solche Aufrüstung der Busse noch nicht fest eingeplant. Man habe sich, so Steidle weiter, für den ZOB auf jetzt fünf Monitore festgelegt, danach werde man Zug um Zug in Aalen weitere Stationen aufrüsten. Aalen übernehme damit zudem eine Vorreiterolle für den ganzen Kreis. 47 und 42 Zoll, so Steidle später auf Fleischers Einwand, seien die üblichen Maße für solche Anzeigetafeln, die in Stuttgart, Pforzheim oder Freiburg seien sogar kleiner. Das Ganze, so wertete es OB Thilo Rentschler, sei „ein Riesensprung nach vorne“. Es nicht zu machen, wäre ein Schildbürgerstreich.
Vorsatzglas gegen Vandalen
Die Monitore, die die Firma iqu-Systems aus Hannover für ein solches Dynamisches Fahrgastinformationssystem verwendet, sind gegen Vandalismus durch ein auswechselbares, stabiles Vorsatzglas vor dem eigentlichen Bildschirm geschützt. Dieses Glas bricht zugleich einfallendes Sonnenlicht, sorgt also auch für einen gewissen Blendschutz. Photozellen am oberen Geräterand steuern je nach Außenhelligkeit auch die Helligkeit und Leuchtstärke der Anzeigen. Die Stadt will in das neue System zuächst 80 000 Euro investieren. Einen Zuschuss vom Land könne man nach der jüngsten Information aus Stuttgart nicht erwarten, sagte Steidle.