Wenige Kinder in Unterriffingen
Bürgermeister Gunter Bühler spricht von Konsequenzen für Kindergartenstandorte
BOPFINGEN-UNTERRIFFINGEN - Neben aktuellen Zahlen zu Bevölkerungsentwicklung, Geburtenzahlen, Steuereinnahmen, Ausgaben oder offenen Projekten hat Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler die Bürger bei einer Versammlung im Teilort Unterriffingen über deren Bedeutung für die Stadtpolitik und Haushaltsplanung informiert: So sei ein großer Teil des Haushalts 2017 in zwei parallel laufenden Großprojekten (Bahnunterführung Bahnhofstraße und Sanierung Bildunsgzentrum) und zwei bevorstehenden (Sanierungsgebiet Ipftreff-Areal und Kreisel Krone) gebunden.
Dadurch müssten verschiedene kleine Projekte leider zurückgestellt werden. Zusätzlich belaste der Breitbandausbau als Folge eines, in den Worten Bühlers, „Politikversagens“, die Stadtkassen mit 313 000 Euro. Positiv sei, dass der Landkreis derzeit entlang des Röhrbachtales ein soge- nanntes Backbone-Netz baue, an das Riffingen angebunden werden könne. So könnten bereits Ende 2017 einzelne Haushalte mit dem schnellen Internet versorgt werden, sofern ein Betreiber gefunden wird.
Bühler erläuterte die Bedeutung der Bevölkerungsentwicklung für die Infrastruktur und den städtischen Haushalt. So leben in Bopfingen derzeit 12 000 Einwohner, was einer Landeszuweisung von zwölf Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen entspreche. 458 Bürger lebten in Unter- und Oberriffingen, Tendenz abwärts. Dies gilt auch für die Gesamtstadt. Mit 100 Geburten in der Gesamtstadt sowie zwei in Riffingen bewege man sich auf dem tiefen Niveau der Vorjahre. Dies wirke sich unmittelbar auf die Kindergarten- und Schulstandorte aus.
Hochgerechnet auf 2019 hätte Riffingen dann elf, 2020 acht Kindergartenkinder, was eine Erhaltung des Kindergartens infrage stellen würde. Um junge Familien zu locken, sei Bop- fingen bemüht, sowohl in der Kernstadt als auch in den Teilgemeinden Bauplätze zu generieren. Leider stagnierten in Riffingen derzeit die Grundstücksverhandlungen, sodass es hier keine Zusagen geben könne.
Pro Jahr und Einwohner 1919 Euro investiert
Mit 1919 Euro Bauausgaben pro Einwohner in den Jahren 2006 bis 2015 liegt Riffingen weit vor der Kernstadt (1157 Euro) und dem Durchschnitt von 1713 Euro. So seien 285 000 Euro in die Sanierung des Kindergartens geflossen und mit dem Abriss des Alten Rathauses ein erster Schritt für die Gestaltung einer attraktiven Dorfmitte gemacht worden. Im Zuge des Winterprogramms sollen, „wie Geld da ist“, weitere Straßensanierungen folgen. Zum Thema L 1080 Ortsdurchfahrt Unterriffingen sei die Frage der Finanzierung noch offen, zumal hier noch Kosten von 410 000 Euro für die Kanalsanierungen in Raum stehen. Bei der Fragerunde wurde vor allem der schlechte Straßenzustand thematisiert. In einigen Sanierungsfällen sei die Stadt von der beauftragten Firma im Stich gelassen worden, sodass diese entweder gar nicht oder erst sehr spät ausgebessert wurden. Zur Frage, wann der Platz am abgerissenen alten Rathaus verschönert werde, führte er aus, dass die Stadt hier im Frühjahr aktiv werde. Auch versprach er, dass der Löschteich an der Weiherstraße 2017 ausgebaggert werden würde.
Beim Thema „Ipfmess-Bus“seien die Riffinger selbst in der Verantwortung. Aufgrund der „Vorkommnisse der vergangenen Jahre“– es gab Pöbeleien gegen die Busfahrer – sei das beauftragte Busunternehmen nicht bereit, die Strecke auf das Härtsfeld zu besetzen. Es würde jedoch nach Alternativen gesucht. Er bat, solle sich ein Unternehmen finden, gegenseitig auf sich aufzupassen. Für etwas Unbill sorgte auch die Friedhofsplanung, das Problem konnte aber gemeinsam gelöst werden.