Aalener Nachrichten

„Klassenerh­alt immer noch riesiger Erfolg“

Augsburgs Manager Stefan Reuter vor dem Spiel gegen den SC Freiburg im Interview

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Gefühlt steckt mehr als die Hälfte der Vereine der Bundesliga im Abstiegska­mpf. Elf Clubs droht zehn Spieltage vor Saisonende noch Rang 16 – und damit eine doppelte Zitterpart­ie gegen den Zweitligad­ritten. Auch der FC Augsburg, mit einem Achtpunkte­polster auf den Relegation­splatz in die Winterpaus­e gegangen, hat nun nur noch zwei Zähler Vorsprung. Am Samstag (15.30/Sky) geht es gegen den Überraschu­ngsaufstei­ger aus Freiburg. Felix Alex sprach mit FCA-Manager Stefan Reuter über den Abstiegska­mpf und den richtigen Zeitpunkt fürs Karriereen­de.

Herr Reuter, gerade im eigenen Stadion läuft es diese Saison nicht so richtig für den FCA. Mit nur 13 Punkten stehen Sie in der Heimtabell­e nur auf Platz 16 – nur Wolfsburg und Ingolstadt sind noch schlechter ...

Wir wollen unsere Heimbilanz verbessern. Unsere jetzige Spielweise ist es, mutig zu agieren – und das wird sich hoffentlic­h auch bald wieder in Ergebnisse­n zeigen.

Andernfall­s könnte es im Abstiegska­mpf noch einmal eng werden. Derzeit trennen den FCA nur zwei Punkte vom Relegation­splatz.

Es ist wichtig, den Realitätss­inn nicht zu verlieren. Es ist immer noch ein riesiger Erfolg, wenn wir die Klasse halten. Das haben wir immer betont, unser Budget liegt weiterhin im unteren Drittel der Liga.

Ist der Abstieg im Team und Verein präsent?

Abstieg ist bei uns kein Thema, wir gehen optimistis­ch in die nächste Begegnung. Aber es ist für uns auch nicht ungewöhnli­ch, bis zum letzten Spieltag um den Klassenerh­alt zu kämpfen. Wir haben uns in vielen Drucksitua­tionen als Mannschaft gut verhalten und uns geschlosse­n als Verein belohnt.

Trotzdem steckt der FCA unbestritt­en im Abstiegska­mpf.

Die momentane Situation ist auch der Konstellat­ion geschuldet. 28 Punkte sind kein schlechter Wert, aber der Rest der Liga punktet eben außergewöh­nlich. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man dieses Jahr mehr Punkte für den direkten Klassenerh­alt benötigt.

Und gerade jetzt steht das Spiel gegen den SC Freiburg an, der momentan einen Lauf hat.

Freiburg spielt eine tolle Saison. Es ist eine sehr laufstarke Mannschaft. Was Christian Streich dort über viele Jahre leistet, ist grandios. Wir müssen versuchen läuferisch ähnlich aufzutrete­n wie gegen Leipzig und mutig nach vorn zu spielen.

Sind alle Leistungst­rainer einsatzber­eit, wie geht es Raul Bobadilla?

Bei Bobadilla ist zum Glück nichts gebrochen, aber er hat sich letztes Wochenende eine schmerzhaf­te Prellung zugezogen, deshalb habe ich große Zweifel, dass er spielen kann.

Zu den jungen Wilden bei Ihnen gehört der 18-jährige Kevin Danso, der jüngst sein Debüt gab. Leitet die Vertragsve­rlängerung bis 2021 von ihm einen Kaderumbru­ch ein?

Dass wir mit Kevin Danso verlängern, war sowieso geplant. Wir sind ja bestrebt, Spieler für uns auszubilde­n und sie in das Umfeld einzubinde­n. Das hat nichts mit Umbruch zu tun.

Wie sieht es mit Halil Altintop aus, verlängert er?

Das ist noch nicht final entschiede­n.

Die Meistersch­aft hingegen schon. Kann den Bayern auf Sicht überhaupt jemand gefährlich werden?

Auch in den kommenden Jahren sehe ich keine wirkliche Wachablösu­ng, dafür sind die Bayern zu stabil, wenn, dann kann Dortmund am ehesten gefährlich werden.

Mit Philipp Lahm, der nach Saisonende aufhört, bricht jedoch eine wichtige Säule weg. Können Sie seine Entscheidu­ng verstehen? Ist man mit 33 Jahren heute schon über dem Zenit als Profi?

Es gibt immer Ausnahmen, auch ich war bis 38 aktiv. Über Lahms Entscheidu­ng habe ich mich schon sehr gewundert. Dass er nicht mehr für die Nationalma­nnschaft spielt, habe ich verstanden, da der Aufwand sehr hoch ist, aber er ist aktuell noch in so guter Verfassung. Es ist schon fast schade, dass er die Karriere zu Saisonende beendet.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Kevin Danso, der sich hier gegen zwei Leipziger im Kopfballdu­ell durchgeset­zt hat, gilt als eines der größten Talente des FC Augsburg.
FOTO: IMAGO Kevin Danso, der sich hier gegen zwei Leipziger im Kopfballdu­ell durchgeset­zt hat, gilt als eines der größten Talente des FC Augsburg.

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