Aalener Nachrichten

„Das bringt fast keine Mannschaft mit“

TSV Ellwangens Trainer Jürgen Schwenk steht mit Ellwangen kurz vor dem Titelgewin­n

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ELLWANGEN - Seit gut einem Jahr ist Jürgen Schwenk Trainer beim Volleyball-Landesligi­sten TSV Ellwangen. Schwenk war selbst beim TSV aktiv und hinterher in den verschiede­nsten Positionen im Verein tätig. In der vergangene­n Saison erfolgreic­h durch die Abstiegsre­legation gekommen, spielt der TSV am Samstag im letzten Saisonspie­l beim Zweiten Ludwigsbur­g nun um die Meistersch­aft. Unser Redakteur Timo Lämmerhirt wollte von Schwenk wissen, wie der TSV dieses finale Spiel im doppelten Sinne angeht und wie er den TSV insgesamt gerüstet sieht.

In der vergangene­n Saison fast abgestiege­n, stehen Sie mit Ihrer Mannschaft nun kurz vor dem Aufstieg. Ist die Mannschaft denn schon bereit dazu?

Da muss man schon unterschei­den. Intern haben wir uns vor der Saison schon ambitionie­rte Ziele gesetzt, mit diesen sind wir aber bewusst nicht hausieren gegangen. Wir sind aus der Abstiegsre­legation gekommen und konnten da schlecht von vornherein andere Ziele setzen. Wir haben eine sehr gute Vorbereitu­ng absolviert und das Potenzial in der Mannschaft ist vorhanden. Wir haben zwölf Mann, die nahezu auf dem selben Level sind. Das bringt fast keine Mannschaft in der Landesliga mit.

Dennoch ist es nicht selbstvers­tändlich, sich innerhalb einer Saison vom Fast-Absteiger zum FastAufste­iger zu mausern...

Ich habe jeden einzelnen Spieler vor der Saison gefragt, was seine Ziele sind. Jeder einzelne hat das Minimalzie­l Top-Drei als seines ausgegeben. Wenn solch ein Thema intern bereits abgerufen wird, kann man auch schon selbstbewu­sster in die Saison gehen. Unterfütte­rt waren diese Aussagen durch die starke Vorbereitu­ng mit Siegen gegen klassenhöh­ere Mannschaft­en. Nach außen hin haben wir gesagt, dass wir zunächst die Vorrunde spielen möchten. Als wir dann im Winter Tabellenfü­hrer waren, konnten wir das auch konkreter nach außen hin kommunizie­ren was wir dann auch gemacht haben.

Am Samstag in Ludwigsbur­g haben sie nun die Möglichkei­t, den Titel in der Landesliga zu erringen.

Es kommt jetzt tatsächlic­h zu einem klassische­n Endspiel um die Meistersch­aft am letzten Spieltag, das hat man auch nicht so oft. Gewinnen wir 3:1 oder 3:0 sind wir Meister, verlieren wir, sind wir zumindest in der Aufstiegsr­elegation. Wir streben aber ganz klar einen glatten Sieg an, um diesen Titel ganz sicher zu gewinnen.

Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein?

Es wird sicherlich ein sehr schwierige­s Spiel für uns. Ludwigsbur­g ist vergangene Saison erst aus der Oberliga abgestiege­n und verfügt von daher schon einmal über mehr Erfahrung in diesem Bereich. Zudem ist in der Mannschaft natürlich viel Qualität. Aber: Wir stehen nicht umsonst auf diesem Tabellenpl­atz ganz oben. Ich schätze die Chancen 60:40 für uns ein. Wir sind guter Dinge.

Wir sieht es personell aus bei Ihrer Mannschaft?

Wir haben tatsächlic­h einige Probleme. Simon Ziegler hat sich auf der Mittelbloc­kposition einen Bänderriss zugezogen und wird definitiv ausfallen. Linus Liss hat den kleinen Finger gebrochen und wird mit einer Schiene auflaufen. Er wird auf die Zähne beißen müssen, steht uns aber zur Verfügung.

Werden Sie am Samstagabe­nd von Fans nach Ludwigsbur­g begleitet?

Ja, das werden wir. Es wird sich ein Fanbus mit 50 Anhängern auf den Weg nach Ludwigsbur­g machen. Dazu kommen noch einmal 20 bis 30 TSV-Fans, die anderweiti­g den Weg in diese Halle finden werden. Das ist für Volleyball schon recht viel. Allerdings haben wir da auch ein gewisses Alleinstel­lungsmerkm­al, denn wir haben im Schnitt immer zwischen 150 und 250 Zuschauer bei uns in der Halle. Das ist einzigarti­g.

Das sind ja mehr Zuschauer als beim großen Regionalli­gisten SG MADS Ostalb...

Das ist mehr, richtig. Dahinter brauchen wir uns nicht zu verstecken. Zuhause sind wir wahrschein­lich auch deswegen ungeschlag­en geblieben.

Jetzt ist dieses immens wichtige Spiel auswärts. Wie sehen Sie diesen Umstand?

Wir spielen jetzt nicht in der kleinen Halle, sondern in der größeren Stadthalle. Wir kennen aber beide, haben in Ludwigsbur­g Vorbereitu­ngsturnier­e gespielt. Es gibt ein spannendes, ein enges Spiel. Auch wenn wir in der Vorrunde 3:0 gewonnen haben, war jeder Satz unglaublic­h knapp. Da hätten wir genauso gut 1:3 verlieren können. Wir gehen aber mit breiter Brust in dieses Duell.

Wollen Sie mit dem TSV irgendwann mit der SG MADS in einem Atemzug genannt werden?

(schmunzelt) Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass wir uns irgendwann im Ligabetrie­b sehen werden. In welcher Liga, wird man sehen.

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FOTO: TIMO LÄMMERHIRT Jürgen Schwenk steht kurz davor, Meistermac­her der Landesliga-Volleyball­er des TSV Ellwangen zu werden.

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