Karl Schellig verstorben
LAUCHHEIM (fm) - Mit Karl Schellig ist ein „großer alter Lauchheimer“verstorben, dem Bürgerwehr und Stadtkapelle sehr viel bedeutet haben. Daran erinnerte Pfarrer Pius Adiele im Requiem in der Pfarrkirche. Er sagte, dass dem im Alter von 92 Jahren Verstorbenen, dem seine Frau Berta vor vier Jahren im Tod vorausgegangen war, durch aufopfernde, liebevolle Fürsorge seiner Tochter Carola Bair, ein würdiger Lebensabend in seinem Haus in der Gartenstraße beschieden gewesen sei.
Karl Schellig, der bei seinem Vater das Schneiderhandwerk erlernt hatte, war nach dessen frühen, unvorhergesehenem Tod schon mit 17 Jahren zusammen mit seiner Mutter für die drei jüngeren Geschwister verantwortlich. Trotzdem wurde er als 18Jähriger zum Kriegsdienst verpflichtet. Aus Krieg und Gefangenschaft kehrte er 1946 heim, erweiterte das elterliche Haus und richtete dort eine Schneiderwerkstatt ein.
Bürgerwehrkommandant Peter Preissler dankte für „unermessliche Dienste“, die Karl Schellig schon in den Fünfzigerjahren bei ständigen notwendigen Ausbesserungen der damals noch von 1910 stammenden alten Uniformen „seiner“Bürgerwehr und Stadtkapelle geleistet habe. Als in den Sechzigerjahren eine Neuuniformierung begann, habe Karl Schellig jeden Bürgerwehrmann, meist sonntags nach dem Gottesdienst, genauestens vermessen und individuelle Hosen, Röcke und Gamaschen angefertigt. Das habe er auch für den Musikverein Stadtkapelle Lauchheim getan, zu dessen Gründungsmitgliedern Schellig zählte, sagte Vorsitzender Andreas Stumpp und dankte für viele Jahre, die Karl Schellig im Vorstand mitwirkte. Stumpp erinnerte daran, dass Karl Schellig in „autoritären Zeiten“manchem Jugendlichen mit aufmunternden Worten zum Durchhalten verholfen habe. Mit der Ehrenabordnung der Bürgerwehr begleitete Bürgermeisterin Andrea Schnele Stadtkapellen- und BürgerwehrEhrenmitglied Karl Schellig zum Grab. Die Stadtkapelle verabschiedete sich mit dem „Guten Kameraden“. Karl Schellig.