Die nicht ganz so lieben Nachbarn
„Die Jones – Spione von nebenan“– Wenig überraschende Komödie mit Zach Galifianakis
Dass mit den neuen Nachbarn von nebenan etwas nicht stimmt, ist ein bewährter Stoff für Komödien. Bei dem Tom Hanks-Film „Meine teuflischen Nachbarn“steckt die Bedrohung sogar schon im Titel drin. Ebenfalls ein sehr beliebtes Thema: Max Mustermann mutiert ungewollt zum Geheimagenten und kann zeigen, was in ihm steckt. Vergleichbare Filme wie „Die Jones“gibt es also wie Sand am Meer. Wer aber dennoch Lust auf einen weiteren Vertreter hat, wird mit dem Film von Greg Mottola („Superbad“) solide unterhalten.
Im Mittelpunkt steht das Ehepaar Jeff (Zach Galifianakis) und Karen Gaffney (Isla Fisher), die so spießig sind wie die Sackgasse in der Vorortsiedlung, in der sie wohnen. Galifianakis scheint zunächst eine ungewöhnliche Besetzung für die Rolle zu sein, war er doch spätestens seit seinen „Hangover“-Auftritten auf die Rolle des sozial inkompetenten Außenseiters festgelegt. Doch der mittlerweile massiv abgemagerte Schauspieler verleiht seiner Figur eine durchaus sympathische Mischung aus Gutmütigkeit und Ungeschicklichkeit. Dieser Jeff Gaffney arbeitet als Personalmanager in einem Luftfahrtunternehmen, in dem durchaus spannende Forschung betrieben wird – allerdings in den Stockwerken, zu denen er aus Sicherheitsgründen keinen Zugang hat. Stattdessen beschränkt sich seine Arbeit meist darauf, zwischen zerstrittenen Kollegen zu vermitteln und AntiStress-Bälle zu verteilen.
Als dann auch noch die beiden Kinder ins Sommercamp fahren, wissen Jeff und seine Frau Lisa zunächst nicht viel miteinander anzufangen. Doch dann kommt Abwechslung in Gestalt des Ehepaars, das überraschend im Haus gegenüber einzieht: Tim (Jon Hamm) und Natalie Jones (Gal Gadot). Die beiden sind so ziemlich das genaue Gegenteil der Gaffneys: elegant und abenteuerlustig, Tim arbeitet als Reiseautor, Natalie macht irgendwas mit sozialen Medien. Mit der Zeit kommen aber Zweifel auf. Die Nachbarn sagen offenbar nicht immer die Wahrheit. Vor allem Karen betätigt sich als Hobby-Detektivin und vermutet schließlich, dass es sich bei den Jones um Spione handelt. Aber auf welcher Seite stehen sie?
Die doch recht berechenbare Handlung wird durch die prominente Besetzung ein Stück weit aufgewogen. Sowohl das zentrale Quartett als auch diverse Nebendarsteller sind sichtlich mit Spaß bei der Sache dabei. Doch auch sie können nicht verhindern, dass sich die Zahl der Lacher eher in Grenzen hält. Die Actionszenen sind für eine Komödie recht intensiv, für Actionfreunde aber wohl kaum ein Grund, sich den Film anzusehen. Am reizvollsten ist der Film dann auch, wenn sich die beiden Paare gegenseitig beschnuppern und belauern – wie es zu einer Nachbarschaft eben dazugehört. Die Jones - Spione von nebenan. Regie: Greg Mottola. Mit: Jon Hamm, Gal Gadot, Zach Galifianakis, Isla Fisher. USA 2016. 106 Minuten. FSK ab 12.