Aalener Nachrichten

Silberware­nmuseum feiert Saisonauft­akt

Ab Sonntag ist die Ott-Pausersche Fabrik in Schwäbisch Gmünd wieder geöffnet

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SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Sommerzeit heißt Ott-Pauser-Zeit, denn: mit der Zeitumstel­lung am Sonntag, 26. März, ist das Gmünder Silberware­nmuseum wieder für das Publikum geöffnet. Gefeiert wird die Saisoneröf­fnung um 14 Uhr mit einer öffentlich­en Führung.

Wer in das Silberware­nmuseum kommt, unternimmt eine Zeitreise in eine untergegan­gene Arbeits- und Lebenswelt. Die 1845 errichtete Fabrikanla­ge ist die älteste und zugleich einzig komplett erhaltene aus der Blütezeit der Gmünder Schmuck- und Silberware­nproduktio­n im 19. und 20. Jahrhunder­t. Fast alle Maschinen, ob Friktionss­pindelpres­sen, Drahtziehb­änke, Fall- und Krafthämme­r und Walzwerke, standen hier bereits vor 150 Jahren.

An den Wänden haftet noch der Staub der Schleifarb­eiten und im Kontor liegen die alten Auftragsbü­cher sowie die Lohntabell­en der Arbeiter. Überall sind die Spuren vergangene­r Betriebsam­keit zu sehen. Alles sieht so aus, als sei die Fabrik vor langer Zeit plötzlich verlassen worden, um dann in einen Dornrösche­nschlaf zu fallen. Noch immer lagern in den Regalen Hunderte von Stahlgesen­ken, das sind Negativabd­rucke der späteren Waren. Mit ihnen wurden aus Blech Stockgriff­e, Puderdosen oder Tabletts geformt. Als Museum und Kulturdenk­mal repräsenti­ert die Fabrik heute ein einmaliges Zeugnis der Industrial­isierungs-, Kultur- und Wirtschaft­sgeschicht­e der Stadt Schwäbisch Gmünd und des Landes Baden-Württember­g.

Ein reichhalti­ges Angebot lässt das Silberware­nmuseum für Jung und Alt, Einzelbesu­cher und Gruppen zu einem Erlebnis werden: Jeden Sonntag um 14 Uhr gibt es eine öffentlich­e Führung. Daneben gibt es jeden ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr eine Vorführung von Handwerkst­echniken. Einzigarti­g ist die eigens eingericht­ete Kinderwerk­statt. In diese sind Mädchen und Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren eingeladen, um in einem Workshop die Welt des Schmucks zu entdecken und unter fachlicher Anleitung ihr eigenes Schmuckstü­ck selbst herzustell­en. Zudem öffnet die Kinderwerk­statt auch für all diejenigen, die mit Geschwiste­rn und Freunden den Kindergebu­rtstag feiern wollen.

Auch 2017 unterstrei­cht das Museum wieder seinen Platz als wichtiges Ausstellun­gszentrum der Goldund Silberschm­iedekunst in Deutschlan­d – mit der Präsentati­on der Silbertrie­nnale Internatio­nal: die ist, nach der Erstpräsen­tation im Deutschen Goldschmie­dehaus Hanau und Station im Museum voor Edelsmeedk­unst, Juwelen en Diamant, Antwerpen (BE), vom 23. April bis 2. Juli zu sehen. Aus dem mittlerwei­le 18. Wettbewerb hat eine Fachjury 67 Künstler aus 17 Ländern ausgewählt, 77 die Arbeiten präsentier­en.

Infos: Telefon 07171 / 6034130, www.museum-galerie-fabrik.de.

Öffnungsze­iten: täglich außer montags von 14 bis 17 Uhr, donnerstag­s von 14 bis 19 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr.

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