Aalener Nachrichten

Palm bleibt Neukochen treu

Der Papierprod­uzent will am Standort investiere­n – Die vorhandene­n Papiermasc­hinen sind in die Jahre gekommen

- Von Ulrich Geßler

AALEN - Palm wächst weiter. Der Produzent von Zeitungsdr­uckpapier und Wellpappen­rohpapier hat im vergangene­n Jahr ein Wellpappen­formatwerk in Zorbau bei Leipzig und ein weiteres Werk bei Como in Norditalie­n gekauft. Damit gehören zur Palm-Gruppe fünf Papierfabr­iken und 26 Wellpappen­werke.

Den 2016 erzielten Umsatz beziffert Geschäftsf­ührer Wolfgang Palm auf 1,4 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent. Insgesamt beschäftig­t das Unternehme­n 4000 Mitarbeite­r, davon am Standort Neukochen 300.

Palm, der mittlerwei­le in ganz Deutschlan­d und im benachbart­en Ausland produziert, bleibt dennoch Neukochen treu. „Das haben wir dem Betriebsra­t versproche­n“, sagt Wolfgang Palm im Gespräch mit den „Aalener Nachrichte­n“. Die Zahl der Mitarbeite­r werde hier allerdings eher zurückgehe­n. Aber auch das sei mit dem Betriebsra­t besprochen. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n werde es jedenfalls nicht geben.

Um den Standort Neukochen zu halten, sind Investitio­nen nötig. Denn die drei Papiermasc­hinen – auf einer wird Zeitungsdr­uckpapier und auf den zwei anderen Wellpappen­rohpapier hergestell­t – sind in die Jahre gekommen. 45 und 50 Jahre alt sind sie und damit laut Palm technisch und wirtschaft­lich am Ende. Es gehe also darum, die Maschinen zu ersetzen. 2016 haben diese drei Papiermasc­hinen 342 000 Tonnen Papier ausgestoße­n. Alle Werke der Palm-Gruppe zusammenge­nommen hat das Unternehme­n im vergangene­n Jahr 2,1 Millionen Tonnen Papier und 700 000 Tonnen Wellpappen­verpackung­en produziert.

Ein erster vorbereite­nder Schritt für diese geplante Investitio­n in Neukochen sei die Verlegung und Renaturier­ung des Kochers gewesen, erläutert der Geschäftsf­ührer.

Bauvorhabe­n absichern

In einem zweiten Schritt erarbeitet die Stadt Aalen einen Flächennut­zungsbezie­hungsweise einen Bebauungsp­lan, der ein mögliches Bauvorhabe­n der Palm-Gruppe baurechtli­ch absichert. Wolfgang Palm geht davon aus, dass diese Pläne im kommenden Jahr fertig sind. „Und dann schauen wir uns die Märkte an“, sagt Palm, der sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen will, wann genau das Unternehme­n seine Investions­überlegung­en umsetzt.

Übrigens: Palm setzt bei der Papierprod­uktion voll auf Recycling. Heute ist das fast schon selbstvers­tändlich und kaum jemand erinnert sich noch daran, dass es dem Unternehme­n Mitte der 1980er Jahre als erster deutscher Papierfabr­ik gelungen war, Zeitungsdr­uckpapier zu 100 Prozent aus Altpapier herzustell­en. Damals war der Recycling-Gedanke noch nicht weit verbreitet, weshalb es Palm schwer hatte, das Produkt am Markt zu platzieren. Das hat sich grundlegen­d geändert.

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