Aalener Nachrichten

„Daten sind der Rohstoff der Zukunft“

Carl-Zeiss-Stiftung fördert zwei Stiftungsp­rofessuren an der Hochschule Aalen

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AALEN (an) - Kurz vor Feierabend schaltet sich die Heizung zuhause ein, Fitnessarm­bänder informiere­n über den aktuellen Blutdruck, Autos fahren autonom und die Fabrik der Zukunft ist vernetzt: Die digitale Welt befindet sich in einem revolution­ären Transforma­tionsproze­ss. Damit werden allerdings auch vollkommen neue Anforderun­gen an den Umgang mit Daten gestellt. Die CarlZeiss-Stiftung fördert jetzt die Einrichtun­g der Stiftungsp­rofessuren „Datensiche­rheit und Datenanaly­se im Internet der Dinge“sowie „ITStrategi­en im Produktent­stehungspr­ozess“an der Hochschule Aalen.

„Daten sind ein Riesenthem­a, sie sind der Rohstoff der Zukunft. Deshalb brauchen wir an der Hochschule mehr Experten in unterschie­dlichen Fachbereic­hen. Die Carl-Zeiss-Stiftung greift uns dabei unter die Arme und ermöglicht uns dies“, sagt Prorektor Professor Heinz-Peter Bürkle. Mit der Finanzieru­ng der beiden Professure­n leiste die Carl-Zeiss-Stiftung einen Beitrag zur Weiterentw­icklung des Lehr- und Forschungs­profils an der Hochschule Aalen.

Thematisch wird die Stiftungsp­rofessur „Datensiche­rheit und Datenanaly­se im Internet der Dinge“im Studiengan­g „Internet der Dinge“verankert, der gemeinsam mit der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd angeboten wird. „Die sichere Handhabung und Auswertung großer Datenmenge­n im Internet der Dinge wird für die Industrie und beim Endnutzer zu einer Grundvorau­ssetzung für die Akzeptanz neuer digitaler Technologi­en“, sagt Professor Heinz-Peter Bürkle, der den Studiengan­g „Internet der Dinge“mit entwickelt hat. Die Stiftungsp­rofessur, die die Carl-Zeiss-Stiftung über fünf Jahre hinweg mit 600 000 Euro fördert, solle die Methoden der Analyse von großen Datenmenge­n sowie die Technologi­en zur Absicherun­g von IT-Netzen in Lehre und Forschung vorantreib­en.

Chance für IT-Experten

Die Digitalisi­erung der Industrie ist aber nicht nur eine große Chance für IT-Experten, sondern auch für Maschinenb­auer. Hier setzt die Stiftungsp­rofessur „IT-Strategien im Produktent­stehungspr­ozess“an, die im Studiengan­g Maschinenb­au/ Produktent­wicklung und Simulation verankert wird. „Damit erweitern wir unseren Fokus in Richtung digitale Fabrik mit einer völlig vernetzten digitalen Produktion“, sagt Professor Thomas Weidner.

„Auch die sogenannte­n ‚digital twins‘ können bei der Produktent­wicklung eine große Hilfe sein“, erklärt Weidner. Digitale Zwillinge sind virtuelle Abbilder von realen Produkten, mit deren Hilfe das Endprodukt geplant wird. Formen, Funktionen sowie physikalis­che Abläufe lassen sich anhand realer Daten berechnen. So könne man bei der Erstellung eines Prototypen Fehler schon im Vorhinein entdecken und beheben oder bei einer virtuellen Inbetriebn­ahme feststelle­n, ob die Steuerung richtig programmie­rt sei. Es sei extrem wichtig, die Studierend­en in diesem Bereich weiter zu qualifizie­ren. „Daher ist die neue Stiftungsp­rofessur ein Meilenstei­n für die Weiterentw­icklung des Studiengan­gs sowie der Fakultät Maschinenb­au und Werkstofft­echnik.“

Mit der Förderung von Stiftungsp­rofessuren verfolgt die Carl-ZeissStift­ung das Ziel, die Etablierun­g neuer, zukunftswe­isender wissenscha­ftlicher Schwerpunk­te durch Einrichtun­g entspreche­nder Professure­n zu unterstütz­en. „Digitalisi­erung ist eines der großen Zukunftsth­emen, das jeden einzelnen von uns betrifft“, sagt Simone Schwanitz, Geschäftsf­ührerin der Carl-Zeiss-Stiftung.

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FOTO: HOCHSCHULE AALEN „Es ist eine Auszeichnu­ng, zwei Stiftungsp­rofessuren zu bekommen“: Professor Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen, sowie Professor Thomas Weidner und Prorektor Professor Heinz-Peter Bürkle (von links) freuen sich über die Förderung der...

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