„Alle sieben Minuten blitzt es“
Innerhalb von zehn Tagen bereits 2000 Beanstandungen am „Blitzer“bei Westhausen
AALEN - Alle sieben Minuten braust ein Autofahrer oder der Fahrer eines „Brummis“so schnell über die Bundesstraße 29 bei Westhausen, dass er den Blitzer auslöst. Dies hat, wie bereits kurz berichtet, der Verkehrsdezernent des Kreises, Thomas Wagenblast, in der jüngsten Sitzung des Kreistagesausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung mitgeteilt.
Bei fast jeder dritten Beanstandung ist mindestens ein Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg fällig, bei einigen kommt noch ein Fahrverbot hinzu. Innerhalb von zehn Tagen hat der Blitzer 88 700 Euro eingespielt und sich somit in kürzester Zeit teilweise bereits amortisiert.
Der Blitzer steht bekanntlich auf der Bundesstraße 29 in Höhe Westhausen-Reichenbach bei sogenannten „Anhalter“. Er geht zurück auf Forderungen der Gemeinde und der Bürgerinitiative „B 29 Lärmschutz“, sagte Wagenblast. Das Gerät sei zur Verhütung von Unfällen und wegen des Lärmschutzes aufgestellt worden. Die Anlage ist drei Meter hoch und kann zwei Messeinheiten und zwei Blitzsysteme aufnehmen.
Der sogenannte Tower besteht aus einem sabotagesicheren Stahlmantel und schusssicheren Scheiben, sodass ihm wütende Autofahrer nichts anhaben können, wie Wagenblast sagte. Dieser Messplatz sei mit einer neuen Lasertechnik ausgestattet, die im Gegensatz zur oft verwendeten Schleifentechnik weniger störanfällig sei.
Die Geschwindigkeiten könnten in beiden Fahrtrichtungen und auf zwei Fahrspuren, also auch auf den Abbiegespuren, überwacht werden. Die Messung erfolge auf der Basis einer Laserpuls-Laufzeitmessung und unterscheide zwischen Auto und Lastwagen. Gemessen werde die Geschwindigkeit aller Fahrzeuge, bei Übertretungen würden die Bild- und Messdaten gespeichert, sagte Wagenblast weiter.
Zur Verstärkung des Fahrerbildes werde ein Rotlichtblitz eingesetzt, der nur eine tausendstel lang Sekunde mit 300 Watt blitzt. Moderne Objektive bräuchten immer geringere Blitzimpulse, erklärte Wagenblast mit Hinweis auf Anfragen von Fahrern, sie hätten den Blitz nicht sehen können.
Der Tower mit einer Kamera und einer Blitzeinheit hat knapp 80 000 Euro gekostet. Im März soll eine zweite Kamera mit Zubehör für knapp 60 000 Euro vergeben werden, so dass sich die Kosten auf insgesamt rund 140 000 Euro belaufen.
Der größere Teil ist bereits nach zehn Tagen wieder hereingespielt. Zwischen 10. und 20. März haben 41121 Autos und 4035 Lastwagen die Messstelle passiert. Beanstandungen gab es bei 1548 Autos und 424 Lastwagen. Bei 1972 Fahrzeugen ergibt dies eine Beanstandungsquote von 3,43 Prozent. Der schnellste Brummifahrer hatte ein spanisches Kennzeichen und rauschte mit 98 Kilometer pro Stunde bei erlaubten maximal 50 vorbei. Der schnellste Autofahrer hatte ein
„Der Blitzer geht zurück auf die Forderungen der Gemeinde und der Bürgerinitaitive B29 Lärmschutz“, sagte Verkehrsdezernent Thomas Wagenblast im Kreistag
Schweizer Kennzeichen und 126 „Sachen“drauf. Der flotteste Ostälbler hatte das Gaspedal auf 125 Kilometer pro Stunde durchgedrückt und hatte ein Gmünder Kennzeichen.
Geschwindigkeit wird weiter kontrolliert
Mit zwei Punkten in Flensburg „verewigt“sind insgesamt 202 Autofahrer beziehungsweise Lastwagenfahrer, außerdem sind sie ihren Führerschein zwei beziehungsweise vier Chauffeure sogar drei Monate los. Mit Hinweis auf zahlreiche schwere Unfälle auf der Bundesstraße kündigte Wagenblast an, dass die Geschwindigkeit weiter kontrolliert wird.
Weiter teilte Wagenblast mit, dass im vergangenen Jahr im Ostalbkreis von der zentralen Bußgeldstelle insgesamt 12 243 Fahrzeuge beanstandet wurden, deren Fahrer zu flott unterwegs waren. 11 635 kamen mit einer Verwarnung davon, 608 erhielten ein Bußgeld aufgebrummt. Darunter waren bei den mobilen Messungen Beanstandungen bei 9032 Fahrzeugen nötig. 8436 Mal ging es mit einer Verwarnung ab, 596 Mal war ein Bußgeld fällig. Die Beanstandungsquote lag hier bei 8,46 Prozent, bei den stationären Messungen dagegen lediglich bei 0,15 Prozent.