Ein Herz für die Straßenhunde in Bosnien
Julia Pabst aus Eigenzell war mit dem Verein Peace für Dogs vor Ort – Informationsabend am 8. April bei den Hundefreunden
ELLWANGEN (gr) - Julia Pabst liebt Hunde. Und weil es nicht allen Hunden so gut geht, wie ihren eigenen, wollte sie Straßenhunden im Ausland helfen. Deshalb war sie in Bosnien. Und baut jetzt in Eigenzell einen Freundeskreis für den Verein Peace for Dogs auf.
Helfen wollen und helfen dürfen sind zweierlei. Julia Pabst hatte bei diversen Tierschutzorganisationen angefragt. Denn viel Geld hat die 22jährige Auszubildende nicht übrig, aber Zeit wollte sie spenden. Doch entweder gab es keine Programme für Freiwillige oder sie waren ausgebucht. Zudem hat mancher Verein, der sich auf dem Papier dem Tierschutz verschrieben hat, vor allem Interesse, das eigene Konto zu füllen. Das Tierheim Dreherhof hat sie dann auf den kleinen Verein Peace for Dogs gebracht. Er kümmert sich um Straßenhunde in Bosnien und freute sich über die Hilfe.
So hat Julia Pabst zusammen mit der Hundetrainerin Elke Fuchs 500 Kilo Tierfutter gesammelt. Und das haben sie gemeinsam mit Tanja Baker und anderen Vertretern des Vereins nach Bosnien gebracht und verteilt. Peace for Dogs hat dort Futterstellen, die von Einheimischen betreut werden. Als Dankeschön bekommen sie gespendete Kleider, Spielzeug, Schulbücher und Lebensmittel, die mit im Transporter waren. Dass sich der Verein auch um die Menschen kümmert, gefällt Julia Pabst. Ein Helfer, erzählt sie, konnte dank der Spenden ein bisschen Geld sparen, hat dafür ein Gemüsebeet angelegt und baut sich damit eine Existenz auf.
Die Hunde in Bosnien werden gefüttert, die kranken zum Tierarzt gebracht. Manche waren schon immer Streuner, andere haben ihr bisheriges Leben als Kettenhunde verbracht. Der Tierschutzverein in Bosnien ist mit im Boot, ein Tierarzt und bald soll es ein kleines Tierschutzzentrum mit Quarantänestation geben. Jeder Cent, der übrig bleibt, geht laut Pabst in die Sterilisation und Kastration der Hunde, damit es nicht immer mehr werden.
Die Futterstellen, das Tierschutzzentrum, alles ist sehr einfach. So einfach, dass Julia Pabst erschrocken ist, als die erste Futterstelle nicht mehr war als eine Baracke auf einem Gelände, auf dem die Nachbarn ihren Müll entsorgen.
Für die Hunde sucht der Verein Pflegeplätze im Land, was nicht ganz einfach ist. Viele der Einwohner sind Moslems und im Islam gelten Hunde als unrein. „Aber die Kinder werden tierlieber“, hat Pabst an der Futterstelle bei einer Schule beobachtet. Julia Pabst war von den Hunden fasziniert: „Es sind ganz liebe Hunde. Die rasen keinem Jogger oder Radler hinterher und sie sind so dankbar.“
Mit ihrer Begeisterung hat Julia Pabst auch die Hundefreunde Drachenherz in Eigenzell angesteckt. Auch sie sammeln jetzt Spenden für die Straßenhunde und wollen diese künftig alle zwei, drei Monate nach Bosnien bringen. Ein über den Verein Peace for Dogs und dessen Arbeit in Bosnien ist am Samstag, 8. April, um 20 Uhr im Vereinsheim der Hundefreunde Eigenzell in der Kapellenstraße.