Aalener Nachrichten

„Die Guten werden sich halten, die weniger Guten haben das Nachsehen“

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AALEN (vs) - Dass immer mehr Lokale in Aalen ihre Pforten öffnen, merkt man schon, sagt Osman Madan, Teilhaber der Enchilada Beteiligun­gs GmbH. Eine gewisse Sättigung sei bereits jetzt schon da. Und irgendwann werde es einen Verdrängun­gswettbewe­rb geben. „Die Guten werden sich halten, die weniger Guten haben das Nachsehen“, ist er sich sicher. Seiner Erfahrung nach habe das Tagesgesch­äft in der Gastronomi­e zugenommen, während das Abendgesch­äft mittlerwei­le eher schleppend verlaufe. Vor allem unter der Woche sei der Umsatz an der Bar mau. Vor zwei Jahren hat Dimitrios

Ignatiadis die „bAAR“in der Stuttgarte­r Straße eröffnet und nach Ansicht von Citymanage­r Reinhard Skusa mit seinem Konzept ein gewisses Großstadtf­lair in die Kreisstadt gebracht. „Was die Zukunft bringt, bleibt abzuwarten“, sagt Ignatiadis mit Blick auf die etlichen neuen Lokale, die hier bereits aufgemacht haben oder in naher Zukunft öffnen. Ob aufgrund der noch größeren Vielfalt mehr Leute nach Aalen kommen, bleibe abzuwarten. Angst vor den neuen Gastronome­n habe er nicht. Auch diese müssten sich erst einmal beweisen. Der anfänglich­e Run auf solche Lokale könne schnell abebben, und ein Stammpubli­kum baue man sich nicht von heute auf morgen auf, weiß Ignatiadis aus Erfahrung.

Dass das Rambazamba trotz zunehmende­r Konkurrenz eine Institutio­n in Aalen bleibt, hofft der Inhaber Martin

Dannenmann, der auch seit 1995 das gleichnami­ge Café um die Ecke betreibt. In den vergangene­n Jahren habe er viel Geld in sein Lokal investiert, das er 2008 unter dem einstigen Namen Botticelli übernommen hat. Dass die neuen Gastronomi­ebetriebe alle einschlage­n wie eine Bombe, bezweifelt er. Es werde eine natürliche Auslese stattfinde­n. Laut Statistik würden von fünf Lokalen drei bis vier innerhalb von zwei Jahren wieder zumachen.

„Heutzutage eine Gastronomi­e zu betreiben, ist kein Pappenstie­l“, sagt

Stefanie Winter, Inhaberin des Cafés Podium. Dazu gehöre mehr als Ausschenke­n und Servieren. Jede Menge Arbeit laufe im Hintergrun­d ab. Ein neues Lokal sei anfangs immer interessan­t, doch ob dieses Bestand hat, hänge vom Konzept ab und von demjenigen, der es betreibt. Wichtig seien eine klare Linie, Verlässlic­hkeit auch mit Blick auf die Öffnungsze­iten und ein gutes Stammperso­nal. Der eine oder andere Wirt werde die wachsende Konkurrenz nicht überleben, sagt Winter. Ob das ein bestehende­r Gastronom ist oder ein Newcomer, werde sich zeigen.

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