Erfolgreich in verschärftem Wettbewerb
Aktuelle Informationen und Verabschiedungen beim Rentnertreffen der Papierfabrik Palm
AALEN-UNTERKOCHEN (hü) - Großer Beliebtheit erfreut hat sich das Rentnertreffen der Papierfabrik Palm im „Läuterhäusle“in Unterkochen. Dabei informierte Firmenchef Wolfgang Palm auch über die Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe, die 2016 ihren Umsatz um 3,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert hat.
Palm freute sich über die rege Teilnahme an diesem Treffen, zu dem er 61 Rentner begrüßte. Mit einem Geschenk in den Ruhestand verabschiedet wurden Gerhard Wagenblast (Fahrer), Angela Römer (Buchhalterin), Horst Siegel (Staplerfahrer) und Marga Mayer (Vertriebsinnendienst).
Mit der Entwicklung des Unternehmens äußerte sich der Geschäftsführer sehr zufrieden. In fünf Papierfabriken und 26 Wellpappenwerken werden insgesamt 4000 Mitarbeiter beschäftigt. Beim Zeitungsdruckpapier sei in Deutschland ein weiterhin sinkender Verbrauch festzustellen. Palm profitiere allerdings davon, dass bei Mitbewerbern immer mehr Papiermaschinen stillgelegt würden und somit sich die Kapazität am Markt reduziere. Beim Wellpappenrohpapier führe der zunehmende Internethandel zu einer starken Nachfragesteigerung, betonte Palm. Allerdings würden die Kapazitäten auf dem europäischen Markt dieses Jahr um zwei Millionen Tonnen erhöht. „Wir werden spätestens ab 2018 hier einen sehr anspruchsvollen Markt mit deutlichen Überkapazitäten haben“, prognostizierte der Firmenchef.
Schließung war unausweichlich
Als die „größte Niederlage seiner Karriere und als das einzige dunkle Kapitel“bezeichnete er die Schließung des Wellpappenwerkes in Gelsenkirchen. Man sei hier aufgrund des erheblichen Widerstandes seitens des Betriebsrates und der Belegschaft an der Sanierung gescheitert. Die Schließung und damit der Verlust von 93 Arbeitsplätzen seien aus wirtschaftlichen Gründen unausweichlich gewesen.
Im Hinblick auf das Werk in Neukochen war zu erfahren, dass dort im vergangenen Jahr von 300 Mitarbeitern 342 000 Tonnen Papier produziert wurden. Es seien allerdings Investitionen notwendig, um die alten Papiermaschinen zu ersetzen. Doch zunächst müssten ein Flächennutzungsplan und ein Bebauungsplan aufgestellt werden, bevor Palm bauen könne. Dann werde man den Markt genau analysieren. „Es wird noch etliche Jahre dauern, bis wir in Neukochen investieren“, hob Palm hervor. Man werde nach den Investitionen ein paar Mitarbeiter weniger haben, es werde jedoch niemand „auf der Strecke bleiben“.
Insgesamt sieht er die Unternehmensgruppe gut aufgestellt, um weiterhin in einem verschärften Wettbewerb erfolgreich zu agieren. „Wir haben an allen Standorten tolle Mitarbeiter, das ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg“, sagte der Geschäftsführer.