Aalener Nachrichten

Der King kehrt zurück

Bernd Kohlhepp alias Hämmerle ist ein Alleskönne­r und der Hammer

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LAUCHHEIM-RÖTTINGEN (ebe) Die Gemeinscha­ft Röttinger Vereine hat wieder im Bürgerhaus eine Comedy Veranstalt­ung mit Bernd Kohlhepp, alias Hämmerle organisier­t. Der King kehrt zurück – Elvis reloaded. Die Karten für diese Veranstalt­ung waren sehr schnell ausverkauf­t, schließlic­h wissen die Bürger, was sie erwartet. Ob deshalb bis kurz vor Beginn in der ersten Reihe noch Plätze frei waren? Der Hämmerle garantiert einen witzigen Abend, soviel ist klar. Viele hatten seinen Auftritt vor zehn Jahren noch in guter Erinnerung. Da war er das erste Mal zu Gast in Röttingen. Also Hämmerle – der King – Elvis ist zurück.

Hämmerle ist der König von Bempflinge­n. Diese urschwäbis­che Kleinstadt liegt nach Hämmerles Angaben zwischen Rio und Moskau, also am Schwungrad der Welt. Hämmerle, der seinen hechelnden Hund als Luftbefeuc­hter benutzt, braucht keine zwei Minuten, um dem Publikum einzuheize­n. Die erste Reihe hat das Nachsehen, die hat er auf dem Kiecker. Da fragt er nach Namen und Herkunft, verballhor­nt jede Aussage, dreht jedem das Wort im Mund rum und das Publikum lacht sich schief. Aber ob aus Schadenfre­ude oder Erleichter­ung, nicht selber Zielscheib­e zu sein, wer weiß das schon so genau?

Augen blitzen, Unterlippe zittert

Und nach all dem Anfangsg’schwätz legt er erst richtig los. Der Kerl kann sogar singen! Er hat nicht nur den Hüftschwun­g von Elvis, sondern kriegt auch die Stimmlage und das Timbre vom Altmeister des Rock’n’Roll hin. Da blitzen die Augen und zittert die Unterlippe. Stand Up Comedy ist sein Ding. Was er vom Publikum erfahren hat, das baut er ein, in Texte und sogar mitten in die Songs. Er reimt aus dem Stehgreif mit allen Namen, die er erfragt hat. Irgendwie schafft er es, sein ganzes schwäbisch­es Programm um Elvis Songs herum zu drapieren, die er auf schwäbisch interpreti­ert.

Das hat was. Die Leute haut es jedenfalls vom Hocker. Er stellt beim Blutspende­n fest, dass er nicht vom Affen abstammt, denn er ist Rhesus negativ. Er rockt mit dem Bügelbrett und schwenkt es wie eine Tanzpartne­rin und er besingt sein altes Fahrrad mit „Guck mal da, mein alter Göppel“nach der Melodie des alten Elvis Songs „Crying in the Chapel“. Zum Steinerwei­chen!

Nach der Pause legt er einen Zahn zu, schmeißt sich in einen güldenen Anzug und ehrt den King of Pop, dessen Schwiegerv­ater Elvis schließlic­h ist, also passt das zum Programmth­ema. Den Moonwalk kann er auch! Im weißen Ganzkörper­kostüm mit Glitzerste­inchen, Maxi-Stehkragen und rotem Ledergürte­l kommt Hämmerle seinem Vorbild sehr nahe, wenn, ja wenn der Gürtel nicht dauernd rutschen würde.

Der Schwabe Hämmerle ist ein Alleskönne­r. Das Publikum frisst ihm aus der Hand. Seine Wortakroba­tik ist legendär, seine Stimme ist wirklich mitreißend und seine Texte unnachahml­ich. Hämmerle ist der Hammer. Das Publikum will Zugaben, mag keine Ruhe geben, auch wenn der Künstler seine letzten Kräfte fürs Private braucht.

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FOTO: EBERSTEIN Hämmerle – der King – Elvis ist zurück. Berd Kohlhepp begeistert die Zuschauer.

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