Aalens Positivserie reißt in Münster
Trotz eines frühen Treffers unterliegen die Aalener Drittligafußballer bei Preußen Münster mit 1:2
MÜNSTER - Die Positivserie der Aalener Drittligafußballer ist gerissen. Nach drei Siegen in Folge musste sich das Team von Cheftrainer Peter Vollmann beim SC Preußen Münster 1:2 (1:1) geschlagen geben. Trotz einer frühen Führung kassierte der VfR damit nach genau einem Monat erstmals wieder eine Niederlage. Am 25. Februar hatte es ein 1:2 gegen den Aufsteiger SSV Jahn Regensburg gegeben. In der Tabelle rutschten die Aalener (ohne Berücksichtigung des Neun-Punkte-Abzugs) auf den vierten Rang ab. Bleibt es bei der DFBStrafe, dann schrumpfte der Vorsprung auf die Abstiegszone wieder auf vier Zähler.
Peter Vollmann: „Die ,Flitterwochen’ sind vorbei“
„Die ‚Flitterwochen‘ sind jetzt vorbei. Es war eine verdiente Niederlage. Münster hatte die besseren Möglichkeiten und war griffiger. Wir konnten nicht so dagegenhalten wie sonst“, so Vollmann nach dem Duell mit seinem Ex-Verein, bei dem er von 1996 bis 1998 und von Dezember 2002 bis November 2003 an der Seitenlinie stand.
Die Partie startete für die Gäste, mit derselben Startformation wie beim 2:0-Heimsieg über den FSV Frankfurt, ausgezeichnet. Mittelfeldspieler Maximilian Welzmüller (7.) traf bei seinem vierten Saisontor mit einem leicht abgefälschten Schuss aus Metern früh zur Führung. Nur wenige Minuten später aber glich Münster aus. Winterneuzugang Martin Kobylanski (13.), vom polnischen Erstligisten Lechia Gdansk bis Saisonende ausgeliehen, traf. In der zweiten Hälfte war es dann SCP-Verteidiger Jeron Al-Hazaimeh (62.), der den Sieg der Gastgeber mit einem Kopfballtor perfekt machte.
Unter dem Strich waren die Gastgeber deutlich aktiver, ließen vor allem in der Schlussphase einige Hochkaräter liegen. Oft scheiterten sie an VfR-Schlussmann Bernhardt, der zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung bis 2021 wieder einmal eine starke Leistung zeigte und bester Aalener war. Auf der anderen Seite konnten sich die VfR-Angreifer um Gerrit Wegkamp und Torjäger Matthias Morys diesmal nur selten wirkungsvoll in Szene setzen.
„Wir haben uns durch den frühen Rückstand, vor allem aber durch die mangelhafte Chancenverwertung selbst das Leben schwergemacht. Nur deshalb mussten wir bis zum Schluss um den verdienten Sieg zittern“, urteilte Preußen-Trainer Benno Möhlmann.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir die Zähler behalten dürfen“
Durch die Niederlage verpasste der VfR die Chance, weitere Zähler für den Klassenverbleib zu sammeln. Auch wenn nach wie vor Hoffnung besteht, dass der angekündigte Aalener Widerspruch gegen den Punktabzug beim DFB-Präsidium erfolgreich sein könnte: Verlassen wird sich darauf niemand.
„Unsere Vereinsführung hatte nach dem Einspruch gegen den Punktabzug ein gutes Gespräch mit dem DFB, auch wenn die Entscheidung aus der ersten Instanz bestätigt wurde. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Zähler behalten dürfen“, sagt Vollmann: „Dennoch haben wir selbstverständlich weiter auf dem Schirm, dass wir auf einmal unten drinstehen könnten. Jeder Punkt in könnte am Ende wichtig sein“, so der VfR-Trainer, der nach der Partie in Münster in seinen gerade einmal knapp 30 Kilometer entfernten Wohnort Billerbeck gereist war.
Montagabend geht es für ihn zurück nach Aalen, um sich auf das zweite Auswärtsspiel in Folge beim Aufsteiger Sportfreunde Lotte (Samstag, 1. April, 14 Uhr) vorzubereiten. Beim Liganeuling läuft es seit dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Champions-League-Viertelfinalisten Borussia Dortmund (0:3) nicht mehr rund. Seitdem holten die Sportfreunde nur einen Punkt aus drei Spielen, blieben ohne eigenes Tor. Am Samstag gab es für die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan ein 0:2 beim akut abstiegsgefährdeten FSV Frankfurt, der nach neun Partien ohne Sieg erstmals wieder einen dreifachen Punktgewinn einfuhr.
Das ist für Vollmann aber kein Grund, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Man hat in dieser Saison oft genug gesehen, zu welchen Leistungen Lotte in der Lage ist. Die Sportfreunde haben im DFB-Pokal und in der Liga einige außergewöhnliche Spiele gezeigt. Dass die Belastung durch die vielen englischen Wochen sehr hoch ist, macht sich jetzt aber bemerkbar.“In dieser Woche ist der Neuling noch am Dienstag gegen Kiel im Einsatz. Das könnte für den VfR von Vorteil sein.