Das Einschmelzen ist auch eine technische Herausforderung
Sie ist 3,7 Millionen Euro wert und wiegt 100 Kilogramm: Die Gestohlene Goldmünze ist viel zu auffällig, um sich etwa verkaufen zu lassen. Zumal es weltweit nur fünf Exemplare der kanadischen „Big Maple Leaf“gibt. „Das ist etwas ganz anderes als etwa ein geraubter Picasso“, sagt
Pressesprecher der Berliner Polizei (Foto: dpa). Wo die Täter die Münze einschmelzen, um ihre Spuren zu verwischen, lasse sich regional nicht eingrenzen – das könne hierzulande sein, aber auch europaweit passieren. Nun sind die Experten des Berliner Landeskriminalamtes gefragt, die Erfahrung mit Fällen von geraubten Kunstgegenständen haben. „Das ist ein richtig schwieriger Kriminalfall“, gibt Wenzel zu. Die Münze ist durch ihren hohen Reinheitsgehalt extrem wertvoll – und somit eben extrem lukrativ für die Museumsdiebe. Die Polizei werde Juweliere und Goldhändler für den Fall sensibilisieren, dass ihnen ungewöhnlich große Mengen des Edelmetalls angeboten werden. Aus Sicht der Kriminellen sei der schwierige Teil, die Goldmünze in eine neue Form zu bringen. „Wie bei der Geldwäsche müssen die Kriminellen den Gegenstand so verändern, dass alles legal und seriös erscheint, wenn sie aus der Beute Geld machen wollen“, sagt Wenzel. Goldexperten weisen darauf hin, dass das Einschmelzen eine technische Herausforderung sei – denn bei einem Siedepunkt von 1064 Grad müsse die Münze zuvor portioniert werden. (dre)