OVA leistet mit Elektrobus Pionierarbeit
Hochrangige Vertreter der Grünen besuchen Aalener Verkehrsbetrieb und loben den Mut
AALEN - Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Landtag, Andreas Schwarz, hat am Dienstag den Verkehrsbetrieb OVA in Aalen besucht. Dabei interessierten ihn vor allem die ersten Erfahrungen des Unternehmens beim Einsatz des Elektrobusses Sileo.
Geschäftsführer Ulrich Rau stellte zunächst kurz den Betrieb vor. Die OVA beschäftigt 100 Mitarbeiter und befördert an einem normalen Werktag allein in Aalen 15 000 Personen. Das Unternehmen hat 50 Busse, davon sind 45 im Linienverkehr im Einsatz.
Auf dem Gebiet der Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) leiste das Unternehmen mit dem Einsatz eines Elektrobusses echte Pionierarbeit, sagte Rau. Der Sileo ist zwölf Meter lang und bietet Platz für 80 Personen, er ist deshalb mit einem normalen Linien-Dieselbus vergleichbar. Zwei Elektromotoren werden von Batterien mit 170 Modulen mit einer Kapazität von 230 Kilowattstunden angetrieben. Der Sileo ist jetzt zweieinhalb Monate im Einsatz.
Geschäftsführer Peter Rau erläuterte die bisher vorliegenden wirtschaftlichen Daten: Die Reichweite des Busses betrage gut 200 Kilometer am Tag und sei ausreichend für eine Tagesschicht im Betrieb der OVA. Nachts werde das Fahrzeug fünf bis sechs Stunden lang auf dem Betriebshof aufgeladen.
„Bisher ist der Bus 5400 Kilometer gefahren und hat 6634 Kilowattstunden Strom verbraucht“, sagte Peter Rau. Dies sei ein guter Wert und entspreche 1,23 Kilowattstunden pro Kilometer. Die technischen Probleme hielten sich bisher in Grenzen, man habe lediglich zwei Batteriezellen austauschen müssen.
Jährliche Energiekosten sind günstiger
Im Hinblick auf die notwendigen Investitionen war zu erfahren, dass der Elektrobus 480 000 Euro kostete. Abzüglich der Zuschüsse vom Land und vom Landkreis hat die OVA 300 000 Euro investiert. Ein vergleichbarer Dieselbus koste 210 000 Euro. Dafür sind die jährlichen Energiekosten mit aktuell 14 625 Euro beim Elektrobus günstiger gegenüber einem Dieselfahrzeug mit 20 000 Euro. „Über die Wirtschaftlichkeit können wir derzeit noch keine Aussagen machen“, sagte Peter Rau.
Man müsse allerdings bei einer kompletten Umstellung des Fuhrparks auf Elektrobusse 300 000 Euro in die Infrastruktur des Betriebshofs in Form von Ladestationen investieren und einen Anschluss an eine Mittelspannungsleitung realisieren.
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Andreas Schwarz, und die Grünen-Kreisrätin und Bundestagskandidatin Margit Stumpp lobten das Engagement des Unternehmens, das echte Pionierarbeit leiste. Bei einer kleinen Probefahrt bis zum Thermalbad konnten sich die Gäste von der Funktionalität des Elektrobusses überzeugen.