Neue Abteilung soll Cyber-Kriminalität im Land gezielter bekämpfen
STUTTGART (lsw) - Im Kampf gegen zunehmende Kriminalität im Internet richtet die Staatsanwaltschaft Stuttgart eine zentrale Abteilung für Großverfahren im Südwesten ein. „Dabei geht es um organisierte Kriminalität, also um die schwerwiegenden Fälle“, sagte der Leiter der Behörde, Oberstaatsanwalt Siegfried Mahler (Foto: dpa), am Mittwoch in Stuttgart. Die Behörde verfolge Waffenhandel im sogenannten Darknet und Fälle, bei denen Trojaner Daten ausspähen.
Die Behörde ist unter anderem für Großverfahren im Wirtschaftsbereich zuständig. Die Zuständigkeit endet bei schweren Fällen nicht im Großraum Stuttgart, sondern gilt auch für den württembergischen Landesteil. Dazu zählt Cyber-Kriminalität mit extremistischem Hintergrund. Die Zahl der Wirtschaftsstrafsachen stieg 2016 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 5426 Fälle. Mahler zufolge ist der Anstieg durch InternetKriminalität bedingt. Dazu zählen ihm zufolge aber auch kleinere Fälle wie Betrügereien bei Ebay.
Die neue Abteilung für Großverfahren in dem Bereich soll aus vier bis fünf Staatsanwälten bestehen und in den kommenden Wochen starten. Dafür wurden zwar teils neue Kräfte eingestellt, doch die Behörde klagt über einen Mangel an Mitarbeitern. Insgesamt fehlen Mahler zufolge derzeit etwa 30 Staatsanwälte in Stuttgart.
Zur Cyber-Kriminalität zählen indes nicht nur Wirtschaftsdelikte, sondern auch Fälle mit terroristischem Hintergrund – wie etwa Waffenhandel im Darknet. Das Darknet ist ein anonymer Bereich des Internets und wird von einigen Kriminellen genutzt.