Wie der Abgas-Skandal Daimler beschäftigt
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine Unterlassungsklage wegen Verbrauchertäuschung vor dem Landgericht Stuttgart eingereicht. Die DUH wirft Daimler vor, Verbraucher mit Werbung über saubere Dieselmotoren in die Irre geführt zu haben. Streitpunkt ist das Thermofenster, das in bestimmten Temperaturbereichen die Abgasnachbereitung herunterregelt. Die Verhandlung ist für den 27. April angesetzt. Gegen Opel konnte sich die Umwelthilfe in einem ähnlichen Verfahren durchsetzen. In den USA muss sich Daimler mit befassen. Die Kanzlei Hagens Berman vertritt Autobesitzer aus zahlreichen Bundesstaaten, die dem Konzern vor allem irreführende Werbung und einen zu hohen Stickoxidausstoß bei zahlreichen Dieselmodellen vorwerfen. Wie die Umwelthilfe kritisieren auch die USAmerikaner das Herunterregeln der Abgasreinigung. Im Dezember wies ein US-Richter die Klage ab. Berman legte aber nach. Zudem ist Daimler mit einer Sammelklage von Investoren in Kalifornien konfrontiert. Daimler weist die Vorwürfe zurück. Seit das US-Justizministerium den Autobauer zu einer internen Untersuchung im Zusammenhang mit den Abgaswerten der Fahrzeuge aus dem Hause Mercedes-Benz aufgefordert hat, ermittelt Daimlers interne Revision mithilfe einer Anwaltskanzlei im Konzern. Zu Ergebnissen schweigt der Autobauer bislang. (dpa)