Mobilität: Ehrenamtlich von A nach B
Um die ländliche Mobilität ging es bei der Leader-Veranstaltung in Adelmannsfelden
ADELMANNSFELDEN - Rund 65 Teilnehmer haben an der Veranstaltung „Unser Ort in Fahrt“der Leader-Aktionsgruppe Jagstregion in Adelmannsfelden teilgenommen. Im Vordergrund der Vorträge und der anschließenden Diskussion stand das Thema künftige Mobilität von Bürgerinnen und Bürger auf dem Lande. Vor allem Ältere sind durch mangelnde Angebote im Personennahverkehr in ihrer Mobilität stark eingeschränkt.
Ländliche Mobilität sei immer noch stark am eigenen Pkw orientiert. Was aber, wenn Menschen auf dem Lande gar kein Auto haben oder aus Altersgründen nicht mehr Autofahren können? Reichen die Busverbindungen, um regelmäßig und pünktlich von A nach B oder in die nächste Stadt zu kommen? „Häufig nicht“, meint Martin Schiefelbusch von der Nahverkehrsgesellschaft BadenWürttemberg. Schiefelbusch ist zuständig für die Beratung von Bürgerbussen und ehrenamtlich organisierten Fahrdiensten, sprich, er ist Experte in Fragen zur Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum. Vor allem kleine Gemeinden auf dem Lande sind von einem mangelnden Beförderungsangebot im Personennahverkehr betroffen. Oftmals gibt es auch gar keine Busverbindung. Schiefelbusch kann die Fahrpläne in den jeweiligen Landkreisen nicht ändern, er kann aber Alternativen aufzeigen, die es den Bürgern erlauben, weiterhin mobil zu bleiben. „Bürgerschaftlich getragene Mobilität ist das Schlüsselwort“, sagt Schiefelbusch. Vereinfacht heißt das: Bürger fahren Bürger. In einem Grundlagenpapier des Ministeriums für Verkehr in BadenWürttemberg ist genau festgehalten, wie eine solche Mobilität gewährleistet werden kann. Die Möglichkeiten reichen vom Bürgerbus, Bürger(ruf) auto, sozialer Bürgerfahrdienst bis hin zum Gemeindebus. Gemeinsam haben alle Mobilitätsarten eines: Sie stützen sich auf ehrenamtliches Engagement in Form von Fahrern und Mitarbeitern in zum Beispiel Bürgerbüros zur Koordinierung der Fahrdienste. Schiefelbusch zeigte anhand von Modellbeispielen auf, welche Aspekte beim Aufbau und Betrieb von ehrenamtlichen Fahrdiensten zu berücksichtigen sind.
Fahrdienstmodelle
Wie ein solches bürgerschaftliches Engagement in der Praxis funktionieren kann, zeigten die Sprecher von drei innovativen und erfolgreichen Fahrdienstmodellen im ländlichen Raum auf. Maria Mittl, Bürgermeisterin der bayerischen Gemeinde Rögling, präsentierte den interkommunalen SoMit-Bürgerbus der Monheimer Alb (Landkreis Donauries). Der Kleinbus wird dort ergänzend zum ÖPNV im Linienverkehr eingesetzt. Weiter sprachen Jürgen Feller von der DRK-Initiative Gschwend und August Maier aus Schechingen über ihre Erfahrungen mit anderen ebenso erfolgreichen Fahrdienstmodellen. Im Anschluss an die Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmer noch informativ aus. Unter den Gästen waren auch viele Bürgermeister, Ortsvorsteher und Gemeinderatsvertreter aus Adelmannsfelden, Bopfingen, Jagstzell, Kirchheim, Lauchheim, Neuler, Rainau, Rindelbach und Stödtlen. Die Moderation hatte Simone Mittl von der Geschäftsstelle Leader-Jagstregion.