Ulrich Brauchle trifft Bob Dylan
Bislang einmalige Ausstellung wird am 5. April auf Schloss Fachsenfeld eröffnet
AALEN-FACHSENFELD - „The Times They Are A-Changing“– Die Zeiten ändern sich: Wohl selten hat ein Songtitel wie dieser bekannte von Bob Dylan gleich mehrfach so gepasst wie auf die Ausstellung des Ellwanger Künstlers Ulrich Brauchle, mit der die Stiftung Schloss Fachsenfeld am kommenden Mittwoch, 5. April, ihr Jahresprogramm eröffnet. „Bob Dylan – der Bilderzyklus von Ulrich Brauchle“heißt sie schlicht – und ist dennoch ein bislang wohl einmaliges Projekt zu nennen.
Seit eineinhalb Jahren tüfteln Brauchle, Stiftungsgeschäftsführer Roland Schurig und Kurator Hermann Schludi – alle drei bekennende Bob-Dylan-Fans – an der Idee zu dieser Ausstellung herum. Als der Musiker und Poet, wie sich Dylan selber nennt, den Literatur-Nobelpreis bekam, „war das wie ein Sechser im Lotto für uns“, bekennt Schurig. Für Schludi ist die Ausstellung eine Hommage an eine Persönlichkeit, „die weit über das hinausgeht, was normal ist“. Und sie sei gerade jetzt fällig – in einer Zeit, in der wie in den 1960ern und 1970ern Werte, Normen und Übereinkünfte sich völlig zu wandeln scheinen und in der auch jetzt wieder Dylan die richtige Person sei, um diese Situation zu beschreiben, wie Hermann Schludi sagt.
Ein einzigartiger Zyklus
Mit Bob Dylan ist es Ulrich Brauchle so gegangen wie vielen: In jungen Jahren hat er seine Songs auf der Gitarre gespielt. Und irgendwann „hat mich die Beschäftigung mit Bob Dylan im Atelier wie ein Blitzschlag getroffen“, erzählt er. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Brauchle somit mit dem umfangreichen und kompletten Werk Dylans und hat dabei einen einzigartigen Bilderzyklus geschaffen, der über 100 Radierungen umfasst. Große Teile dieses Werks – viele davon entstanden in der klassischen Technik der Ätzradierung – sind nun erstmals auf Schloss Fachsenfeld zu sehen.
Einen Schwerpunkt bildet dabei das bislang einzige von Dylan autorisierte, handgedruckte und bibliophile Künstlerbuch „Bob Dylan 15 lyrics“. Mit 13 locker gezeichneten Porträts dokumentiert Brauchle darin das persönliche Erscheinungsbild des Songwriters in Nahaufnahmen und umrahmt damit 15 auf Büttenpapier gesetzte Songtexte. Einen weiteren besonderen Beitrag zu der Ausstellung bildet die exklusiv dafür geschaffene Radiermappe mit Bildszenen aus dem Dylan-Film „Don’t look back“des amerikanischen Regisseurs D. A. Pennebaker. Die druckfrisch zur Ausstellung erscheinende Mappe umfasst 16 Radierungen.