Kein guter Stil !
Los Angeles hat den Walk of Fame mit eingelassenen Sternen im Pflaster – und Aalen wird jetzt zur Gastro-Meile der goldenen Nägel. Was sich amüsant anhört, hat allerdings seine Berechtigung. In den vergangenen Jahren ist die Stadt sehr kulant zu den Wirten gewesen. Auch deshalb konnte sich die Gastro-Szene, die immer weiter wächst, so positiv entwickeln. Manche haben allerdings in den vergangenen Jahren den Bogen überspannt und ihre Außengastronomie eigenhändig sukzessive aufgestockt. Stellenweise kam es sogar zu einem regelrechten Wettkampf einzelner Wirte.
Dass die Stadt nur das duldet, was sie auch genehmigt und wofür die Gastronomen bezahlen, ist verständlich. Mit der Markierung ist sie auch bei Bränden oder anderen Katastrophen aus dem Schneider. Denn wenn Rettungswege zugestellt werden und es etwa zu einem Einsatz der Feuerwehr kommt, kann sich die Stadt auf die Markierung berufen. Schuld ist in diesem Fall dann derjenige Gastronom, der sich nicht an die Vorgaben gehalten hat.
Ankreiden muss man der Stadt jedoch ihre mangelnde Informationspolitik, die bereits mehrfach in der Kritik gestanden hat und sich jetzt fortsetzt. Nägel in den Außenbereich der Lokale zu schlagen und die Wirte ohne Erklärung vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist kein guter Stil.
Sobald die Nagel-Aktion in der City abgeschlossen ist, hat die Stadt Kontrollen angekündigt. Hier sollte sie ihrerseits den Bogen jedoch nicht überspannen. Der Schuss darf nicht nach hinten losgehen. Aalen ist eine Gastro-Stadt und das soll sie auch bleiben.