Aalener Nachrichten

Neue Senioren-WG mitten in der Stadt

Stiftung Haus Lindehof will am Westlichen Stadtgrabe­n in Aalen bauen.

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Die Stiftung Haus Lindenhof will am Westlichen Stadtgrabe­n in Aalen ein Gebäude für eine neue Senioren-Wohngemein­schaft für pflegebedü­rftige, ambulant betreute Menschen errichten. Das Grundstück dafür hat die Stadt samt dem darauf noch stehenden alten Gebäude aus Zeiten der Elektrofir­ma Pfänder und einer weiteren, angrenzend­en Teilfläche jüngst an die Stiftung verkauft. Diese betritt mit dem Projekt deshalb Neuland, weil sie nun erstmals selbst für eine SeniorenWG als Bauherr auftritt.

„Die Lage ist sehr zentral, das hat uns daran gereizt“, sagt Clemens Wochner-Luikh, Bereichsle­iter Wohnen und Pflege im Alter der Stiftung Haus Lindenhof, mit Blick auf das Grundstück direkt neben der jetzigen Metzgerei Heußler (früher „Engel“), fast gegenüber eines Eingangs in die Fußgängerz­one und nach hinten zum Grüngürtel entlang des Kochers hin. Entstehen soll auf dem ehemaligen Pfänder-Gelände, das zuletzt im Besitz der Stadt war, ein schmucker Neubau mit Platz für insgesamt zwölf pflegebedü­rftige Senioren. Jeder Bewohner wird darin ein Einzelzimm­er mit jeweils einem dazugehöri­gen, absolut barrierefr­eien und behinderte­ngerechten Bad haben. Hinzu kommen in dem Gebäude ein großer Gemeinscha­ftsbereich mit einem Wohnzimmer und einer Wohnküche. Auf der Rückseite sei zum Kocher hin eine eigene Terrassen- und Grünfläche geplant, damit sich die Bewohner auch im Freien aufhalten könnten, sagt Wochner-Luikh.

Hilfe zur Selbsthilf­e

Das Konzept sieht vor, dass sich die Bewohner unter Anleitung von Mitarbeite­rn der Stiftung Haus Lindenhof selbst versorgen, ohne Unterstütz­ung könnten sie das nicht tun, wie Wochner-Luikh erklärt. Für diese Unterstütz­ung soll rund um die Uhr gesorgt sein: tagsüber in Gestalt von ein bis zwei Mitarbeite­rn der Stiftung, nachts wird eine Pflegekraf­t im Haus Bereitscha­ft haben.

Die Bewohner, die in das neue Gebäude einziehen werden, werden alle in einen bestimmten Pflegegrad eingestuft sein. Von ihm und von weiteren Faktoren hängt dann wiederum auch die Höhe des Beitrags ab, mit dem sich die Pflegekass­e an den monatliche­n Kosten für das Wohnen in der Senioren-WG beteiligt. Einen Eigenantei­l werde es auf jeden Fall geben, sagt WochnerLui­kh. Denn die Kosten würden unterm Strich in etwa dem entspreche­n, was für einen vergleichb­aren Pflegeheim­platz aufzubring­en wäre. Wochner-Luikh sieht in dieser „neuen Art eines Angebots“aber dennoch eine Alternativ­e zum Pflegeheim, weil es vom Grundsatz her ein ambulantes Betreuungs­angebot sei.

Bewusst ein neues Modell

Senioren-WG’s als solche sind für die Stiftung Haus Lindenhof nicht neu. Am Kappelberg in Wasseralfi­ngen betreiben sie eine, eine weitere entsteht derzeit in Heubach. Der große Unterschie­d zum neuen Projekt in Aalen: Am Kappelberg etwa befindet sich die Senioren-WG innerhalb eines größeren Wohnprojek­ts der Kreisbau Ostalb, die das Gebäude als Bauträger auch errichtet hat. „Wir sind mit der Nachfrage in Wasseralfi­ngen und mit der Zusammenar­beit mit der Kreisbau sehr zufrieden“, sagt Wochner-Luikh. Man habe sich in Aalen bewusst aber für ein anderes Modell entschiede­n, bei dem die Stiftung Haus Lindenhof selbst als Bauträger auftrete. Auch deshalb, weil der Stadt an dieser Stelle eine passende städtebaul­iche Einfügung wichtig gewesen sei und sie hier kein größeres Wohnobjekt mit verschiede­nen Nutzungen gewollt habe. Die Stadt Aalen, so betont WochnerLui­kh, sei bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück sehr behilflich gewesen, auch weil sie dieses Konzept in der Innenstadt haben wollte. Denn „die Zeiten der Seniorenei­nrichtunge­n auf der grünen Wiese sind vorbei“, wie der Bereichsle­iter der Stiftung Haus Lindenhof sagt.

Wann Baubeginn für die neue Senioren-WG sein wird, ist derzeit noch offen. Man wolle zügig loslegen, sagt Wochner-Luikh, müsse aber noch einige Detailfrag­en mit der Stadt, aber auch im Kontakt mit den Nachbarn abklären. „Wir sind zwar kein Wohnungsba­uträger, aber wir sind das Bauen gewöhnt“, sagt er mit Blick auf viele von der Stiftung bereits baulich verwirklic­hte Projekte.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Die Stiftung Haus Lindenhof hat das ehemalige Pfänder-Gebäude am Westlichen Stadtgrabe­n (Mitte) gekauft und will an seiner Stelle einen Neubau für eine Senioren-WG für ambulant betreute Pflegebedü­rftige errichten.

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