Aalener Nachrichten

Einige Zentimeter fehlen

Fußball-Drittligis­t VfR Aalen unterliegt beim FSV Zwickau mit 1:2.

- Von Thomas Ziehn, MSPW

AALEN - Es waren nur ein paar Zentimeter, die dem VfR Aalen am 32. Spieltag der 3. Liga zu einem Punktgewin­n gefehlt hatten. Bei der 1:2 (1:2)-Auswärtsni­ederlage beim starken Aufsteiger FSV Zwickau hätte der eingewechs­elte Martin Toshev in der Nachspielz­eit fast noch den Ausgleich erzielt. Die Latte rettete allerdings vor 4685 Zuschauern im Stadion Zwickau für die Gastgeber.

Nach zuvor zwei Siegen ging die Mannschaft von VfR-Trainer Peter Vollmann damit wieder leer aus. Der Vorsprung auf die Abstiegszo­ne beträgt – vorausgese­tzt, es bleibt beim Abzug von neun Punkten durch den DFB - immer noch komfortabl­e acht Zähler.

„Wir hatten eine Vielzahl an Chancen, die wir nicht entschloss­en genug genutzt haben“, kritisiert­e Vollmann. „Mir hat da der letzte Biss gefehlt. Insgesamt waren wir in einer mit offenem Visier geführten Partie sicher nicht die schlechter­e Mannschaft. Es ging ständig hin und her. Ein 2:2 oder ein 3:3 wären durchaus möglich gewesen. Unter dem Strich hat eine recht schwache Anfangsvie­rtelstunde gereicht, um das Spiel zu verlieren. So ist das in der 3. Liga. Fehler werden sofort bestraft.“

Zwickau baute mit dem 2:1-Sieg eine beachtlich­e Rückrunden­bilanz aus. Aus 13 Partien seit der Winterpaus­e holte der Neuling nicht weniger als 32 Punkte. Die 22 Aalener Punkte im gleichen Zeitraum - der VfR gehört nach wie vor zu den besten Rückrunden­teams - wirken im Vergleich fast schon bescheiden. Fakt ist, dass sich der FSV, der am 23. Spieltag noch Liga-Schlusslic­ht war plötzlich im Rennen um die Aufstiegsp­lätze befindet. Der Sprung in die 2. Liga wird so oder so aber nicht gelingen. Die Verantwort­lichen der Sachsen hatten auf einen Lizenzantr­ag für die 2. Liga verzichtet. Hält die Form an, könnte sich das noch rächen.

Auf eine Abtastphas­e hatten Zwickau und Aalen direkt verzichtet. Gerrit Wegkamp und Matthias Morys hatten in den ersten fünf Minuten gute Möglichkei­ten, verpassten aber die Führung. Auf der anderen Seite machte es Jonas Nietfeld (8.) nach einer Hereingabe von Ronny König besser - 1:0 für Zwickau. Den nächsten Nackenschl­ag aus Aalener Sicht gab es nur wenige Minuten später. Einen Eckball von Patrick Göbel konnte die VfR-Defensive nicht klären, König (17.) staubte aus kurzer Distanz ab. Vollmann stellte um. Der indisponie­rte Fabian Menig (22.), der auf der linken Abwehrseit­e große Probleme mit Göbel hatte, wurde ausgewechs­elt. Thorsten Schulz rückte aus dem Mittelfeld auf die Menig-Position, neu ins Spiel kam mit Mika Ojala ein Offensivsp­ezialist.

VfR kommt besser auf

Nach der Umstellung kam Aalen immer besser in die Partie. In der 38. Minute legte Morys auf Rico Preißinger (38.) ab, der FSV-Torhüter Johannes Brinkies mit einem Flachschus­s überwinden konnte. Nach der Pause ging es hin und her. Die beste Chance für Zwickau hatte Morris Schröter (68.), der am Innenpfost­en scheiterte. Auch auf der anderen Seite blieben gute Möglichkei­ten ungenutzt. Zu zehnt - Sascha Traut (86.) musste lange nach dem dritten VfRWechsel verletzung­sbedingt vom Feld - versuchte der VfR noch einmal alles - doch die Latte stand beim Versuch von Toshev zwischen Niederlage und Punktgewin­n.

Vollmann ärgerte sich nach Abpfiff besonders über das zweite Gegentor. „Das darf so niemals fallen“, haderte der routiniert­e Trainer. „Es gab klare Zuteilunge­n.“

Weiter geht es für den VfR nun am Samstag um 14 Uhr mit einem Heimspiel gegen den abstiegsbe­drohten Zweitligaa­bsteiger SC Paderborn, der sich mit einem 3:0 gegen den direkten Konkurrent­en FSV Frankfurt frisches Selbstvert­rauen holte. Rico Preißinger ist dann nicht dabei. Er sah gegen Zwickau die zehnte Gelbe Karte. Und auch bei Traut sieht es nicht gut aus. „Es besteht der Verdacht auf einen Muskelfase­rriss“, sagt Vollmann. „Sollte sich das bestätigen, dürfte die Saison für ihn so gut wie beendet sein.“

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FOTO: IMAGO SPORTFOTOD­IENST
 ?? FOTO: IMAGO SPORTFOTOD­IENST ?? Martin Toshev kann es nicht fassen: Am Ende hatte die Latte in Zwickau verhindert, dass er trifft und der VfR Aalen zumindest einen Zähler mitnehmen kann.
FOTO: IMAGO SPORTFOTOD­IENST Martin Toshev kann es nicht fassen: Am Ende hatte die Latte in Zwickau verhindert, dass er trifft und der VfR Aalen zumindest einen Zähler mitnehmen kann.
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