Einige Zentimeter fehlen
Fußball-Drittligist VfR Aalen unterliegt beim FSV Zwickau mit 1:2.
AALEN - Es waren nur ein paar Zentimeter, die dem VfR Aalen am 32. Spieltag der 3. Liga zu einem Punktgewinn gefehlt hatten. Bei der 1:2 (1:2)-Auswärtsniederlage beim starken Aufsteiger FSV Zwickau hätte der eingewechselte Martin Toshev in der Nachspielzeit fast noch den Ausgleich erzielt. Die Latte rettete allerdings vor 4685 Zuschauern im Stadion Zwickau für die Gastgeber.
Nach zuvor zwei Siegen ging die Mannschaft von VfR-Trainer Peter Vollmann damit wieder leer aus. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt – vorausgesetzt, es bleibt beim Abzug von neun Punkten durch den DFB - immer noch komfortable acht Zähler.
„Wir hatten eine Vielzahl an Chancen, die wir nicht entschlossen genug genutzt haben“, kritisierte Vollmann. „Mir hat da der letzte Biss gefehlt. Insgesamt waren wir in einer mit offenem Visier geführten Partie sicher nicht die schlechtere Mannschaft. Es ging ständig hin und her. Ein 2:2 oder ein 3:3 wären durchaus möglich gewesen. Unter dem Strich hat eine recht schwache Anfangsviertelstunde gereicht, um das Spiel zu verlieren. So ist das in der 3. Liga. Fehler werden sofort bestraft.“
Zwickau baute mit dem 2:1-Sieg eine beachtliche Rückrundenbilanz aus. Aus 13 Partien seit der Winterpause holte der Neuling nicht weniger als 32 Punkte. Die 22 Aalener Punkte im gleichen Zeitraum - der VfR gehört nach wie vor zu den besten Rückrundenteams - wirken im Vergleich fast schon bescheiden. Fakt ist, dass sich der FSV, der am 23. Spieltag noch Liga-Schlusslicht war plötzlich im Rennen um die Aufstiegsplätze befindet. Der Sprung in die 2. Liga wird so oder so aber nicht gelingen. Die Verantwortlichen der Sachsen hatten auf einen Lizenzantrag für die 2. Liga verzichtet. Hält die Form an, könnte sich das noch rächen.
Auf eine Abtastphase hatten Zwickau und Aalen direkt verzichtet. Gerrit Wegkamp und Matthias Morys hatten in den ersten fünf Minuten gute Möglichkeiten, verpassten aber die Führung. Auf der anderen Seite machte es Jonas Nietfeld (8.) nach einer Hereingabe von Ronny König besser - 1:0 für Zwickau. Den nächsten Nackenschlag aus Aalener Sicht gab es nur wenige Minuten später. Einen Eckball von Patrick Göbel konnte die VfR-Defensive nicht klären, König (17.) staubte aus kurzer Distanz ab. Vollmann stellte um. Der indisponierte Fabian Menig (22.), der auf der linken Abwehrseite große Probleme mit Göbel hatte, wurde ausgewechselt. Thorsten Schulz rückte aus dem Mittelfeld auf die Menig-Position, neu ins Spiel kam mit Mika Ojala ein Offensivspezialist.
VfR kommt besser auf
Nach der Umstellung kam Aalen immer besser in die Partie. In der 38. Minute legte Morys auf Rico Preißinger (38.) ab, der FSV-Torhüter Johannes Brinkies mit einem Flachschuss überwinden konnte. Nach der Pause ging es hin und her. Die beste Chance für Zwickau hatte Morris Schröter (68.), der am Innenpfosten scheiterte. Auch auf der anderen Seite blieben gute Möglichkeiten ungenutzt. Zu zehnt - Sascha Traut (86.) musste lange nach dem dritten VfRWechsel verletzungsbedingt vom Feld - versuchte der VfR noch einmal alles - doch die Latte stand beim Versuch von Toshev zwischen Niederlage und Punktgewinn.
Vollmann ärgerte sich nach Abpfiff besonders über das zweite Gegentor. „Das darf so niemals fallen“, haderte der routinierte Trainer. „Es gab klare Zuteilungen.“
Weiter geht es für den VfR nun am Samstag um 14 Uhr mit einem Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten Zweitligaabsteiger SC Paderborn, der sich mit einem 3:0 gegen den direkten Konkurrenten FSV Frankfurt frisches Selbstvertrauen holte. Rico Preißinger ist dann nicht dabei. Er sah gegen Zwickau die zehnte Gelbe Karte. Und auch bei Traut sieht es nicht gut aus. „Es besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss“, sagt Vollmann. „Sollte sich das bestätigen, dürfte die Saison für ihn so gut wie beendet sein.“