Duo Freile Franz begeistert
Peter Wiedmann und Martin Knödler zeigen in Bronnen schwäbische Comedy
NEULER-BRONNEN (fa) - Wer bodenständige schwäbische Comedians sehen und vor allem hören wollte, war auf jeden Fall richtig beim Kleinkunstabend im Sängerheim in Bronnen. Das Comedian-Duo Freile Franz aus Mögglingen begeisterte mit einem fast nicht enden wollenden und dennoch kurzweiligen Programm.
Rund zwei Stunden beste Unterhaltung, eine Bombenstimmung und Zugaben bis fast in den Palmsonntag hinein servierten Peter Wiedmann (Freile) und Martin Knödler (Franz) im sehr gut besuchten Sängerheim in Bronnen. Handgemachte Musik, musikalisch versiert und stimmlich brillant vorgetragen, tiefgründige eigene Texte in bestem Schwäbisch waren Garant für einen gelungenen Abend.
Die Suche nach urschwäbischen Worten wie „Mädele“, die den beiden aus dem Publikum zugerufen wurden, dienten ihnen als Stichworte für ihre Einführungen in ihre Liedvorträge. Da war gleich zu Beginn zu spüren, dass auch Spontanität zu ihren Stärken zählt und ein lockeres Gespräch mit dem Publikum der Qualität ihres Programms nicht abträglich war. Das Schwäbische erhalten und mannhaft den stets neuen Wortschöpfungen entgegentreten wollen sie mit ihren Texten, mit einem vielseitigen Instrumentarium mit Gitarren, Mandoline, Cajon oder einer asiatischen Mundorgel und einem Saxofon machen sie eine gute Figur. Da wird dann ihr Song „Schwaba semmr mit Leib ond Seel“über den Schwaben im Urlaub zu einem flotten und feurigen Flamenco.
Mit dem „Hube“und dem „Schorsch“, der eigentlich Bernd heißt, werden zwei Mitspieler aus dem Publikum geholt, welche schnell zur Erheiterung beitragen, nachdem sie in Kartoffelsäcke gesteckt den Song vom „Lugabeidl“mit verschiedenen Percussions sehr gekonnt und sicher rhythmisch begleiten. In einem psychologischen Experiment erfahren alle, dass der Begriff „bucklig“nicht unbedingt mit „schaffa“zu tun hat, sondern eher mit der Verwandtschaft – nach dem Motto, dass diese meist mehr Hunger mitbringt als Geschenke. In einem Mammutwerk, wie sie es bezeichnen, lassen beide dann auch zwei Weltkünstler in Bronnen auftreten, nämlich Herbert „Häbe“Grönemeyer und Udo Lindenberg, die sich den Zuhören als bekennende Schwaben outen. „Soll e oder soll e net“heißt es in der Zugabe ihres Song „ Hennafurz“, wo sie die Schwierigkeit, die Schwaben manchmal bei der Entscheidungsfindung haben, wenn sie zwischen Schwarz und Weiß wählen müssen, aufzeigen. Natürlich fehlt auch ein Loblied auf die „schwäbische Mädla“nicht, denn „dia send oifach wondrbar“. Für die Männer gibt es den Ratschlag, „koi Glomb“zu kaufen, beim Song über die Ex-Geliebte Chantal wurden bei Peter Wiedemann (Freile) so schlechte Erinnerungen wach, die Martin Knödler (Franz) auf seinem Saxofon gekonnt nach dem Motto „ Stimmung wia zom Gaul verrecka“ausdrückt.
Vorsitzender Hubert Fuchs bedankte sich beim Duo mit einem massiven Flaschenöffner als Geschenk, seiner Bitte nach einer kleinen Zugabe kamen die beiden dahingehend nach, dass sie ihrem Schlusslied „ I gang net hoim“auch Taten folgen ließen und noch zahlreiche Zugaben spendierten.