Nullnummer versöhnt die Fans nicht
Der 1. FC Heidenheim trennt sich vom VfL Bochum mit 0:0
HEIDENHEIM - Am 28. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga hat der kriselnde 1. FC Heidenheim den VfL Bochum empfangen, der auch nicht gerade auf einer Erfolgswelle surft. Am Ende scheint es dann auch kaum verwunderlich, dass sich die Mannschaften torlos 0:0 voneinander getrennt haben. „Wir hätten das Spiel gerne gewonnen, hatten dazu auch die Möglichkeiten. Hätten es hinten raus aber auch verlieren können. Von daher müssen wir mit diesem Punkt zufrieden sein“, resümierte FCHTrainer Frank Schmid.
Bereits in den Anfangsminuten konnte man erkennen, dass der FCH durchaus gewillt war, nicht wieder den Beginn eines Spiels zu verschlafen, wie zuletzt häufiger in den Heimspielen geschehen. Zwei Eckstöße nach nicht einmal fünf Minuten waren ein erstes Indiz hierfür (am Ende waren es gar 11:3). Diese sonst so gefährliche Waffe verpuffte jedoch diesmal. Die erste Chance des Spiels hatten die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Marco Stiepermann eroberte sich im Mittelfeld den Ball und trieb ihn nach vorne. Auf der linken Seite nahm er Nils Quaschner mit, der jedoch den richtigen Moment für den Abschluss verpasste. Matthias Wittek klärte zur Ecke (15.). Ein Freistoß des Bochumers Tim Hoogland aus etwa 20 Metern landete in den Armen von FCH-Schlussmann Kevin Müller (20.).
Riemann weckt den FCH
Bochums Schlussmann Manuel Riemann war es, der die Heidenheimer wieder aus ihrer Lethargie erweckte. Nachdem John Verhoek Druck machte, konnte er diesen unmittelbar vor der Mittellinie noch ausspielen. Sein Pass allerdings landete direkt auf der Brust von Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer, der nicht lang fackelte und es aus rund 45 Metern probierte. Der Ball hätte auch gepasst, doch Hoogland war zurückgeeilt und köpfte das Leder für seinen Schlussmann noch über die Latte (25.). Jetzt war das Stadion da und der FCH machte weiter Druck. Nach einer Schnatterer-Flanke kam Tim Kleindienst an den Ball, seinen Versuch aber konnte Riemann klären (28.). Arne Feick probierte es kurz darauf noch einmal aus der Distanz, der Ball flog knapp drüber (30.) - das war es dann aber auch schon wieder mit der Druckphase der Heimelf. Der Wille war zwar weiterhin zu spüren, alleine die Leichtigkeit, die das Spiel noch in der Hinrunde ausgezeichnet hatte, ist gänzlich abgegangen. „Die letzte Überzeugung, die letzte Entscheidung hat uns auch heute wieder vor dem Tor gefehlt“, merkte Schmidt hinterher an.
In der zweiten Halbzeit war es zunächst wieder ein Bochumer, der eine Chance für die Gastgeber ermöglichte. Hoogland verarbeitete den Ball schlecht, Denis Thomalla reagierte sofort, seinen Schuss parierte Riemann dann aber stark (52.). Es war kein gutes Zweitligaspiel, meistens geprägt von Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Es waren eher Einzelaktionen. Bochums Stiepermann ließ den jungen Robin Becker stehen, verzog aber aus spitzem Winkel (61.). Die zehnte Ecke dann, getreten von Schnatterer, war die gefährlichste. Verhoek schraubte sich hoch, doch Riemann parierte den wuchtigen Kopfball (66.) stark. Dann war der eingewechselte Tim Skarke über rechts durch, zögerte jedoch zu lange. Sein Schuss landete ungefährlich am Außennetz (71.).
Zwei Riesenchancen
Auf der anderen Seite waren die Bochumer nur ganz knapp von der Führung entfernt. Anthony Losilla hatte Hauke Wahl und Sebastian Griesback locker stehen gelassen und Johannes Wurtz im Strafraum gesehen. Die Offensivkraft drosch das Leder ansatzlos vor den Pfosten, Müller wäre machtlos gewesen.(72.). Kurz darauf passte Griesbeck besser auf, als er im Strafraum einen Schuss von Vitaly Janelt blockte (75.). Die Gäste sollten aber noch eine weitere Riesenchance bekommen: Einen langen Ball klärte Marcel Titsch-Rivero direkt vor die Füße von Quaschner, der aus rund sechs Metern und völlig freistehend den Ball mit voller Wucht daneben drosch (83.). Da hatten Titsch-Rivero und der FCH mächtig Dusel. „Das wäre bitter gewesen, fast schon tragisch, wenn wir hier noch verloren hätten“, konstatierte Schmidt. Die Fans quittierten die Leistung übrigens mit Pfiffen, sie sind nach der Heidenheimer Durststrecke noch lange nicht versöhnt. Der VfL war nach diesem Remis ebenfalls enttäuscht: „Leider haben wir nicht gewonnen, obwohl wie vieles richtig gemacht haben“, sagte Bochums Trainer Gertjan Veerbeek. Kevin Müller - Becker, Mathias Wittek, Wahl, Feick (70. Theuerkauf) - Griesbeck, Titsch-Rivero - Thomalla (59. Skarke), Schnatterer - Kleindienst, Verhoek (87. Lankford). Trainer: Frank Schmidt. Riemann - Gyamerah, Hoogland, Bastians - Losilla, Janelt (83. Merkel) - Gündüz, Stiepermann (78. Rieble) - Wurtz - Quaschner, Mlapa (46. Eisfeld). Gertjan Verbeek Robert Kempter. Fehlanzeige. 11 100