Aalener Nachrichten

Mit der Stricknade­l den Kranken helfen

Strickkrei­s trifft sich in der Bopfinger Wachkoma-Pflege – Jetzt gibt es einen Flohmarkt

- Von Bernhard Hampp Flohmarkt

BOPFINGEN - Immer am letzten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr trifft sich der Strickkrei­s. „Wir kommen zusammen, trinken Kaffee und lassen die Sorgen zu Hause“, sagt Initiatori­n Monika Grieser aus Elchingen. Das wäre nichts Besonderes. Ungewöhnli­ch aber ist der Ort: Die 16 Frauen kommen im Bopfinger Pflegeheim für Menschen im Wachkoma zusammen. Nun organisier­en sie dort einen Flohmarkt, der den Bewohnern zugute kommt.

Bereits vor sieben Jahren hatte Monika Grieser einen Strickkrei­s in Elchingen ins Leben gerufen. Schon damals ging es darum, mit dem Erlös der liebevoll gefertigte­n Socken Gutes zu tun. Vor Weihnachte­n und Ostern verkauften die Mitglieder ihre Produkte im Ostalb-Klinikum. „Ich fragte Pflegedire­ktor Günther Schneider, ob wir den Erlös an das Krankenhau­s spenden können“, erinnert sich die umtriebige Organisato­rin. „Können Sie sich auch eine Spende an die Wachkoma-Pflege vorstellen?“, war Schneiders Antwort. So kam der Kontakt mit der Einrichtun­g für schwerst pflegebedü­rftige Menschen unterm Ipf zustande.

Eigene Schwiegert­ochter verstarb nach zwei Wochen Wachkoma

„Ich hatte zu der Thematik eine besondere Beziehung“, sagt Monika Grieser. Sie musste erleben, wie ihre eigene Schwiegert­ochter im Jahr 2001 nach zwei Wochen im Wachkoma verstarb. Für sie also keine Frage, sich der Wachkoma-Pflege in Bopfingen besonders anzunehmen. Seit fast vier Jahren trifft sich der Kreis nun regelmäßig in Bopfingen. Dabei sind Frauen aus Bopfingen, Elchingen, Dewangen, Geislingen, Minderoffi­ngen und Unterschne­idheim – der ganzen Umgebung also. „Die Frauen sind so hilfsberei­t, sie machen es so gern“, sagt Grieser.

Gestrickt wird im Aufenthalt­sraum, in dem auch oft die Bewohner zugegen sind. „Wir kennen alle Bewohner und alle Angehörige­n“, weiß Monika Grieser. Die Frauen des Strickkrei­ses bringen Leben in das stille Haus, sprechen die Bewohner an, streicheln ihnen über die Hand. Einen Bewohner, der vor fünf Jahren als 25-Jähriger einen Autounfall hatte und der seither im Wachkoma lebt, kannte sie bereits von früher. Zu den anderen hat sie – wie alle anderen Teilnehmer­innen – eine Beziehung aufgebaut.

Die Strickerze­ugnisse – Socken, Babymützen, Babyschuhe, Grußkarten mit Strick-Applikatio­nen und vieles mehr – bieten die Frauen bei Veranstalt­ungen wie dem Bopfinger Nikolausma­rkt oder dem Hoffest der Familie Freihart in Ohmenheim im Juli an. Der Erlös fließt an die Wachkoma-Pflege. Gestrickte­s wird es auch beim Flohmarkt am Samstag, 29. April, geben. Aber nicht nur das: „Verkauft wird alles, was das Herz begehrt – von Gruscht bis Krempel“, heißt es in der Ankündigun­g. Die Frauen des Strickkrei­ses freuen sich auf möglichst viele Trödelbege­isterte, die den guten Zweck unterstütz­en. Der in der WachkomaAk­tivpflege Bopfingen, Jahnstraße 24, findet am Samstag, 29. April, von 10 bis 14 Uhr statt.

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FOTO: PRIVAT Die Frauen des Strickkrei­ses – mit Pflegedire­ktor Günther Schneider (links) und Leitender Pflegefach­kraft Knut Frank (rechts) treffen sich jeden letzten Donnerstag im Monat in der Bopfinger Wachkoma-Pflege.

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