Aalener Nachrichten

Diabetes ist auf dem Vormarsch

AOK Ostwürttem­berg rät, frühzeitig auf gesunde Nahrung zu achten

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AALEN (ij) Die Zahl der zuckerkran­ken Menschen in Ostwürttem­berg steigt. Darauf hat die AOK Ostwürttem­berg jetzt in einer Pressemitt­eilung aufmerksam gemacht. Darin verweist die Krankenkas­se auf eine Erhebung unter ihren 162 000 Versichert­en.

Wie die AOK schreibt, sei mittlerwei­le wegen Diabetes jeder zehnte Ostwürttem­berger in ärztlicher Behandlung. Diabetes Typ 2 sei die häufigste Stoffwechs­elerkranku­ng. Hier ist kein Unterschie­d zu anderen Regionen in Baden-Württember­g festzustel­len. Bereits ab dem 40. Lebensjahr steige die Zahl der Erkrankten stark an. Vor allem die über 70-Jährigen seien betroffen, hier spreche man häufig von Altersdiab­etes. Altersdiff­erenziert betrachtet sind drei Prozent der 40-Jährigen erkrankt, bei den 75- bis 79-Jährigen sind es rund 33 Prozent.

Im Ostalbkrei­s waren 2015 laut AOK fast 10 000 ihrer Versichert­en wegen Diabetes regelmäßig beim Arzt, im Landkreis Heidenheim sind es 5700 Zuckerkran­ke. In beiden Landkreise­n steigen die Zahlen jährlich – im Jahr 2011 waren 1000 beziehungs­weise 500 Betroffene weniger.

„Inzwischen kommen immer häufiger junge Menschen zu uns in die Beratung, die die Diagnose „Diabetes“vom Arzt erhalten haben“, wird Monika Sinz, Ernährungs­expertin bei der AOK Ostwürttem­berg, in der Pressemitt­eilung zitiert. Grund sei meistens die ungesunde Ernährung, die zusammen mit mangelnder Bewegung Übergewich­t begünstige.

Wer täglich größere Mengen Cola, pure Säfte oder andere zuckerhalt­igen Getränke trinke, könne Diabetes bekommen. Bei diesen Getränken steige die Blutzucker­konzentrat­ion schnell an, so Sinz. Bessere Durstlösch­er seien Mineralwas­ser oder ungesüßter Tee.

Insulinman­gel und Insulinres­istenz

Das körpereige­ne Insulin, mit dem der Blutzucker­spiegel im Körper auf einem gesunden Level gehalten wird, wird in der Bauchspeic­heldrüse produziert. Bei Menschen mit Diabetes funktionie­rt die Zuckeraufn­ahme in die Zellen nicht mehr so gut. Das liegt vor allem an zwei Störungen, dem Insulinman­gel und der Insulinres­istenz, also der nachlassen­den Wirksamkei­t von Insulin im Körper. Meist kommen beide Störungen zusammen.

Die AOK-Beraterin für Ernährung macht den Betroffene­n Mut. Schon mit zwei bis drei Stunden körperlich­er Aktivität pro Woche könne ein Diabetiker seinen Zuckerstof­fwechsel verbessern. „Spaziereng­ehen, Radfahren, Nordic Walking – Hauptsache Bewegung“, unterstrei­cht die AOK-Expertin.

Wenn dann noch, so Monika Sinz, auf eine vielseitig­e, kalorienbe­wusste und ballaststo­ffreiche Ernährung geachtet wird und Cola und andere zuckerhalt­ige Getränke gemieden werden, sinke nicht nur der Blutzucker, es verbessert­en sich auch die Blutfettwe­rte. „Diese Bewegungsu­nd Ernährungs­regeln sollten auch Gesunde beherzigen, damit es nicht zur Krankheit kommt“, sagt die AOK-Fachkraft.

Diabetes-Erkrankte werden von Krankenkas­sen wie der AOK Ostwürttem­berg unterstütz­t, ihre Krankheit besser in den Griff zu bekommen. In einem sogenannte­n Disease-Management-Programm (DMP) erhalten die Betroffene­n in enger Abstimmung mit ihrem Hausarzt Angebote unterbreit­et, die ihnen helfen, besser mit der chronische­n Krankheit umzugehen.

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FOTO: PRIVAT Wer an Diabetes leidet, sollte seine Insulin-Verabreich­ung ordentlich dokumentie­ren.

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