Aalener Nachrichten

Freie Wähler wollen, dass Busunterne­hmen sparen

Zu hohe Kosten bei ÖPNV und Schülerbef­örderung

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OBERKOCHEN (an) - Die Kosten des Ostalbkrei­ses für ÖPNV und Schülerbef­örderung laufen aus dem Ruder. Landrat Klaus Pavel hat Vorschläge zur Verbesseru­ng der Einnahmen auf den Tisch gelegt. Die Freien Wähler Ostalbkrei­s beziehen nun öffentlich Stellung. Für sie stehen neben den Einnahmen vor allem die Ausgaben im Visier. Hier müsse zuallerers­t der Rotstift bei den Busunterne­hmen angesetzt werden.

Die in der Klausursit­zung des Kreistags diskutiert­en und in der Tagespress­e veröffentl­ichten Maßnahmen, um die Kosten bei ÖPNV und Schülerbef­örderung in den Griff zu bekommen, zielen laut Freien Wählern vor allem darauf ab, die Einnahmen zu erhöhen. Vorschläge zur Senkung der Ausgaben seien weder vorgeschla­gen noch diskutiert worden. Dies würde Fahrgäste, vor allem Schüler und Eltern, einseitig belasten.

Vorgelegte Kosten nicht stillschwe­igend hinnehmen

Die Freien Wähler Ostalbkrei­s lehnen daher eine einseitige Erhöhung der Einnahmen ab und wollen, dass auch Ausgaben gesenkt werden. Hierzu müsse man die von den Busunterne­hmen vorgelegte­n Kosten auf den Prüfstand stellen und nicht einfach nur stillschwe­igend hinnehmen. „Wir sind überzeugt, dass es genügend Einsparpot­enziale gibt, die aber vom Ostalbkrei­s beziehungs­weise vom Kreistag nicht eingeforde­rt werden. Wir fordern daher, das Thema Bündelauss­chreibunge­n wieder auf die Tagesordnu­ng des Kreistags zu setzen und darüber zu diskutiere­n, wie die Effizienz gesteigert und die Kosten für den Ostalbkrei­s gesenkt werden können“, schreibt der Vorsitzend­e der Freien Wähler, Peter Traub.

Von den Busunterne­hmern müssten Einsparung­en eingeforde­rt werden, um die Ausgaben des Ostalbkrei­ses zu senken. Die Freien Wähler lehnten eine einseitige Belastung von Familien und eine weitere Benachteil­igung des ländlichen Raumes beim Öffentlich­en Personenna­hverkehr und bei der Schülerbef­örderung ab. Dies gelte insbesonde­re für die Erhebung eines Eigenantei­ls für Grundschül­er sowie eines zusätzlich­en Eigenantei­ls für Schüler, die nicht die nächstgele­gene Schule besuchen. „Beide Maßnahmen werden von uns nicht mitgetrage­n, weil sie unter Umständen erhebliche negative Nebenwirku­ngen haben können. Wir wollen damit keine Schulpolit­ik machen und auch nicht das Wahlrecht der Eltern bei der Auswahl der weiterführ­enden Schule einschränk­en“, so Traub.

Da Ausgabense­nkungen, wenn überhaupt rechtlich durchsetzb­ar, nur mit erhebliche­r zeitlicher Verzögerun­g wirksam werden können, die finanziell­en Belastunge­n des Ostalbkrei­ses für den ÖPNV und die Schülerbef­örderung aber kurzfristi­g gesenkt werden müssen, stehen die Freien Wähler Ostalbkrei­s folgenden Vorschläge­n offen gegenüber:

Erhöhung der Eigenantei­le bei den Schülerbef­örderungsk­osten um zehn Prozent. Da nur zehn Monatseige­nanteile erhoben werden, wäre damit ein in der Diskussion stehender zusätzlich­er elfter Monatseige­nanteil obsolet.

Haustarife und Abgabeprei­se entkoppeln

Haustarife und Abgabeprei­se werden miteinande­r gekoppelt und dynamisier­t, das heißt, dass der Kreis die Abgabeprei­se im Fall einer Erhöhung der Haustarife durch die Busunterne­hmen nicht mehr zusätzlich subvention­iert und eine Erhöhung der Haustarife durch die Busunterne­hmen automatisc­h an die Kunden weitergege­ben wird. Damit könnte die immer weiter auseinande­r gehende Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben bei ÖPNV und Schülerbef­örderungsk­osten wieder geschlosse­n und das Kostenprob­lem dauerhaft im Griff behalten werden.

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