Mikroskopie-Zentrum für Europa
Zeiss lädt Kunden an den Hauptsitz nach Oberkochen und stellt dort Licht-, Elektronen- und Röntgenmikroskope vor
OBERKOCHEN - Geballte Hochtechnologie erleben die Besucher des Mikroskopie-Zentrums in Oberkochen. Hier stehen auf zwei Stockwerke verteilt die Licht-, Elektronen- und Röntgenmikroskope, die Zeiss für die Industrie und die Wissenschaft entwickelt und produziert. Es ist das größte Kundenzentrum dieser Art des Technologiekonzerns. Am Montagabend wurde es eröffnet.
In seiner feinmechanischen Werkstatt in Jena fertigte Carl Zeiss seine ersten Mikroskope. Das war 1846. Damit schuf er die Basis für einen heute global aufgestellten Konzern. Mit optischen Elementen, die weit über die Mikroskopie hinausgehen, ist das Unternehmen mittlerweile auf den Weltmärkten vertreten. Michael Kaschke, Vorsitzender des Zeiss-Vorstandes, verwies auf die Medizintechnik oder die Tochter SMT, die in der Halbleitersparte unterwegs ist. Das Optikunternehmen habe sich zu einem Technologiefürhrer entwickelt.
Davon konnten sich am Montag die 170 aus ganz Europa zur Eröffnung des Microscopy Customer Center nach Oberkochen angereisten Kunden überzeugen. So ein großes, teures Mikroskop zum Test zu verschicken, ist nicht möglich. Also entschloss sich der Konzern, dieses Kundenzentrum einzurichten. Damit begründete Justus Wehmer, Geschäftsführer der Carl Zeiss Microscopy GmbH, den Aufbau des Customer Center. Insgesamt betreibe Zeiss acht solche Zentren weltweit.
Auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern wird nahezu das komplette Mikroskopie-TechnologiePortfolio in Oberkochen präsentiert. Zudem verfügt das Kundenzentrum über ein Labor mit Schutzstufe 1 mit lebenden biologischen Arbeitsstoffen. Mehrere Hundert Kunden können hier jährlich die gesamte Bandbreite an Zeiss-Mikroskopen testen. Interessenten haben außerdem die Möglichkeit, moderne 3D-Mikroskope kennenzulernen und unterschiedliche Mikroskopie-Technologien auzuprobieren.
Das Customer Center Europe ist das zentrale Kundenzentrum des Unternehmensbereichs Microscopy in Europa. Dafür wurde das bisher in München angesiedelte Kundenzentrum für Lichtmikroskopie nach Oberkochen umgezogen. Der Standort sei besonders attraktiv, da die Kunden in Oberkochen, am Hauptsitz der Zeiss-Gruppe, die weiteren Unternehmensbereiche kennenlernen und das Zeiss-Museum der Optik besuchen können, sagte Kaschke.
Professor Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen, gab den Gästen in seinem Gastvortrag Impulse, zur digitalen Transformation und den damit verbundenen Chancen und Herausforderungen für die Mikroskopie.