Kümmerer zieht positive Halbzeitbilanz
Neuer Azubi aus Syrien startet im Herbst Ausbildung bei der IHK Ostwürttemberg
HEIDENHEIM (an) - Nach dem ersten Jahr des Förderprogrammes „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Flüchtlinge“kann die IHK Ostwürttemberg eine positive Halbzeitbilanz ziehen: Knapp 30 geflüchtete Jugendliche konnten durch den sogenannten Kümmerer auf dem Weg in eine Ausbildung oder in ein Praktikum begleitet werden. Auch in der eigenen Ausbildung steht die IHK nicht hinten an und bietet einem Jugendlichen aus Syrien eine Lehrstelle zum Kaufmann für Büromanagement.
Im landesweiten Förderprogramm arbeiten 47 Vermittler als sogenannte Kümmerer, um jungen Flüchtlingen mit Bleibeperspektive und entsprechendem Sprachniveau passende Praktikums- und Ausbildungsplätze zu verschaffen. Sie betreuen die jungen Menschen und sind Ansprechpartner für die Betriebe. So arbeitet Alexander Breyer seit einem Jahr als Kümmerer bei der IHK Ostwürttemberg.
Perspektiven für 28 junge Flüchtlinge
„Die Ausbildung von Geflüchteten ist ein wichtiges Zukunftsthema, weil sich hier gesellschaftliche Integration und Fachkräftesicherung verbinden“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle. „Mit dieser zu 80 Prozent vom Land finanzierten Stelle konnten in Ostwürttemberg seit April 2016 34 geflüchtete Jugendliche begleitet und intensiv betreut werden.“Leider konnten von den 34 Jugendlichen sechs auf Grund des Aufenthaltsstatus oder durch Wegzug nicht vermittelt werden. Für 28 junge Flüchtlinge ergaben sich jedoch erfreuliche Perspektiven: Sieben Jugendliche wurden in eine Ausbildung, acht in ein Praktikum und zwei in Arbeit vermittelt. Weitere elf Jugendliche gehen auf weiterführende Schulen. Diese positive Bilanz zieht die IHK Ostwürttemberg nach dem ersten von insgesamt zwei Förderjahren. „Die jungen Geflüchteten sind sehr motiviert und wollen eine Ausbildung machen“, erklärt Alexander Breyer. Allerdings, ist nach seinen Erfahrungen, die Sprache ein großes Hemmnis, das den Jugendlichen einen schnellen Einstieg in eine Ausbildung oft erschwert.
Zum 1. September beginnt Lourans Alkurdi Al Barawi seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. Der junge Syrer kam 2015 nach Deutschland und lebt jetzt in Heidenheim. Aktuell lernt er für den Werkrealschulabschluss im Sommer. Neben der Schule findet seine Integration auch auf dem Sportplatz statt; er spielt Fußball bei der A-Jugend des SV Mergelstetten. Frank Stetter, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Zentrale Dienste: „Lourans Alkurdi Al Barawi hat uns mit seiner ruhigen verbindlichen Art sofort überzeugt. Wir sind zuversichtlich, dass seine Ausbildung bei der IHK gelingen wird. Hilfreich war im Vorfeld ein einwöchiges Praktikum bei uns, um sich gegenseitig und das Berufsbild besser kennenzulernen.“