Aalener Nachrichten

Außenseite­r im Pokal-Fieber

Gladbach und Frankfurt wollen nach Berlin

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MÖNCHENGLA­DBACH (dpa/SID) Für neutrale Fans ist es nur das Vorspiel für den Knaller FC Bayern gegen Dortmund, für die beiden Vereine dagegen ein Höhepunkt der jüngeren Vereinsges­chichte: Wenn Borussia Mönchengla­dbach und Eintracht Frankfurt heute (20.45 Uhr/ARD) im ersten Halbfinale des DFB-Pokals aufeinande­rtreffen, hoffen beide auf das Ende einer langen Wartezeit.

Gladbach stand zuletzt beim Triumph 1995 im Endspiel, Frankfurt holte den Pott zuletzt 1988 und erreichte 2006 das Finale. Beide betrachten sich auch gegenseiti­g als vermeintli­ches Glückslos auf dem Weg nach Berlin – sie sind erst einmal froh, den Bayern und dem BVB aus dem Weg gegangen zu sein. „Wenn Dortmund, Bayern und noch ein anderer im Lostopf sind, ist klar, was sowohl wir als auch Frankfurt gedacht haben“, sagte GladbachTr­ainer Dieter Hecking: „Jetzt haben wir es beide bekommen. Wir mit dem kleinen Vorteil, dass wir zu Hause spielen.“

Doch die Stimmung rund um den Borussia-Park ist angespannt. Manager Max Eberl richtete vor dem Hintergrun­d der Pfiffe gegen den künftigen Dortmunder Mahmoud Dahoud am Samstag gegen den BVB (2:3) einen flammenden Appell und eine Mahnung an die Fans. „Das Publikum ist der zwölfte Spieler. Aber es darf nicht blockieren­d sein. Sonst wäre das ein Vorteil für die Auswärtsma­nnschaft“, sagte Eberl.

In der Tat ist das Heimrecht im Duell des Bundesliga-Zehnten mit dem Neunten der nominell einzige große Vorteil der von acht Verletzung­en geplagten Borussia. „Das ist die einzige Gefahr, die ich sehe“, sagte Hecking: „Dass alle denken, dass wir der eindeutige Favorit sind. Aber Frankfurt steht vor uns.“Eberl erklärte, er vor der Partie sei „an keiner Sitzung interessie­rt, die mit Berlin zu tun hat. Das ist immer der Anfang vom Ende.“

Die Eintracht fühlt sich in der Rolle des Außenseite­rs pudelwohl. „Der Heimvortei­l spricht sicher für Gladbach“, erklärte Trainer Niko Kovac: „Aber es ist ein Pokal-Halbfinale. Wir können mehr gewinnen als verlieren, Gladbach dagegen ist mit anderen Zielen in diese Saison gegangen.“So sieht es auch Sportvorst­and Fredi Bobic: „Die Gladbacher haben mehr Sorgen als wir. Bei ihnen hängt die gesamte Saison an diesem Spiel. Wir haben gar keinen Druck. Wir haben unsere Saison-Ziele erreicht.“

Fünf Millionen plus

Nach dem 3:1 gegen Augsburg, dem ersten Sieg nach zehn Spielen, kann die im Vorjahr erst in der Relegation gerettete Eintracht nicht mehr in Abstiegsge­fahr geraten. „Der Zeitpunkt, das direkt vor dem Pokalspiel zu schaffen, war sehr gut“, sagte Kovac: „Diesen Elan wollen wir mit nach Gladbach nehmen.“Für EintrachtV­orstand Axel Hellmann wäre der Final-Einzug auch ein finanziell­er Sieg. „Das wäre fünf Millionen wert, eine Summe, die zur Weiterentw­icklung des Etats für die kommende Saison ein wichtiger Schritt wäre.“

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