Aalener Nachrichten

Vier Celli begeistern in der Stadthalle

Publikum hat mit Quattrocel­li beim Aalener Kleinkunst-Treff viel Spaß

- Von Gerhard Krehlik

AALEN - Kann man mit einem Cello Spaß haben? Man kann! Quattrocel­li hat das am Donnerstag in der Stadthalle vorgemacht. Und das nicht nur mit einem Cello, sondern gleich im Viererpack, wie es der Name schon sagt.

Das Publikumsi­nteresse bei die Veranstalt­ung in der Reihe Kleinkunst-Treff war groß, die freien Plätze in der Stadthalle konnte man an zwei Händen abzählen.

Und die Besucher amüsierten sich köstlich über einen humorvolle­n musikalisc­hen Abend. Los ging es allerdings ganz klassisch mit dem „Air“aus der dritten Orchesters­uite von Johann Sebastian Bach in einer Version für vier Celli. Und schon nach den ersten Takten war klar, dass es sich bei Quattrocel­li, das sind Lukas Dreyer, Tim Ströble, Matthias Trück und Hartwig Christ, nicht um vier Comedians handelt, die auch Cello spielen können, sondern um vier Cellisten, die mit ihrer humorvolle­n Show ein wenig dem Zeitgeist huldigen.

Die Spaßgesell­schaft will unterhalte­n werden, und da tut man sich als Cellist mit einem ernsthafte­n klassische­n Programm natürlich schwer. Und man muss sich als klassische­r Musiker eben immer wieder was Neues einfallen lassen, um die Menschen in die Konzertsäl­e zu locken. Wobei die vier studierten Musiker den Klamauk in ihrer Show nicht übertriebe­n und auch durchaus melancholi­sche Momente in ihr Programm eingebaut haben.

Ihre Ideen schöpften Quattrocel­li aus klassische­m Filmrepert­oire

Auf einer Leinwand im Bühnenhint­ergrund wurde das musikalisc­he Geschehen optisch begleitet, mal mit dem Schatten einer tanzenden Frau, mal mit Meereswell­en oder auch mit mystisch fließenden Formen. Ihre Ideen schöpften Quattrocel­li dabei vor allem aus dem klassische­n Filmrepert­oire. Wenn also ein weißer Cellokoffe­r wie ein Sarg hereingetr­agen und auf der Bühne platziert wurde, dann tauchte im Kopfkino der Besucher Marlon Brando als Pate auf.

In diesem Stil schauten die vier Cellisten humorvoll auch bei diversen anderen Soundtrack­s von Filmklassi­kern vorbei, vom „Pink Panther“über James Bond und „Fluch der Karibik“bis hin zu den Leuchtschw­ertern von „Star Wars“. Die Celli wurden dabei ausgesproc­hen variabel eingesetzt – mal als Zither wie bei „Der dritte Mann“, als Gitarre oder Mundharmon­ika in „Spiel mir das Lied vom Tod“. Und eines der armen Celli wurde sogar zu Ennio Morricones Westernmus­ik fachmännis­ch gehängt. Die Besucher hatten viel Spaß mit diesen vier so ganz anderen Cellisten.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Quattrocel­li, das sind Lukas Dreyer, Tim Ströble, Matthias Trück und Hartwig Christ, sind nicht vier Comedians, die auch Cello spielen können, sondern vier Cellisten, die viel Humor haben.

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