Aalener Nachrichten

Neunjährig­es Gymnasium: Stadt will für THG Verlängeru­ng beantragen

Landesregi­erung will Schulversu­ch weitere fünf Jahre laufen lassen – Schulleite­r Hatscher: Den eingeschla­genen Weg fortsetzen

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AALEN (ard) - Das Landeskabi­nett hat in dieser Woche beschlosse­n, den G 9-Schulversu­ch an insgesamt 44 allgemeinb­ildenden Gymnasien im Land um fünf Jahre zu verlängern. Unter diesen ist auch das Aalener Theodor-Heuss-Gymnasium (THG). Bis spätestens 1. Januar kommenden Jahres muss die Stadt als Schulträge­r nun den Antrag auf Verlängeru­ng von G 9 am THG stellen.

Die Stadt Aalen begrüße den Beschluss der Landesregi­erung, die bestehende­n G9-Schulversu­che zu verlängern, sagt der für die Schulen zuständige Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann. Für das Theodor-HeussGymna­sium werde man die bis zum 1. Januar vorgesehen­e Antragstel­lung vorbereite­n. Nach der Beteiligun­g der schulische­n Gremien werde die Beschlussf­assung dann baldmöglic­hst im Gemeindera­t erfolgen. „Wir gehen davon aus, dass das Theodor-Heuss-Gymnasium an der Verlängeru­ng des Schulversu­chs teilnimmt“, so Ehrmann.

Das THG gehörte zu den ersten 22 Modellschu­len im Land, die zu Beginn des Schuljahre­s 2012/2013 mit einem parallelen Angebot von G 8 und G 9 starten durften. Formal bietet das THG, wie im Schulversu­ch festgelegt, bis heute beide Geschwindi­gkeiten zum Abitur an, also acht oder neun Jahre. Doch seit einigen Jahren nehmen die Eltern bei der Anmeldung der künftigen Fünftkläss­ler hier ausschließ­lich das G 9Angebot wahr, sprich das THG ist de facto ein reines G 9-Gymnasium geworden.

Er gehe nach dem Kabinettsb­eschluss zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass sich dies an der Schule auch in den kommenden Jahren nicht ändern werde, sagt auch THG-Schulleite­r Christoph Hatscher. Der sich mit Blick auf die Kabinettse­ntscheidun­g ausdrückli­ch darüber freut, „dass das nun so gelaufen ist“. Die G 9-Verlängeru­ng bedeute für das THG Planungssi­cherheit, die Schule könne den eingeschla­genen Weg fortsetzen, und die an G 9 ausgericht­ete Kontinuitä­t in der Arbeit bleibe erhalten – „was für die ganze Schule von Vorteil ist“, so ihr Leiter.

Letztlich, so Hatscher weiter, müsse in erster Linie immer das im Mittelpunk­t stehen, was für die Kinder das Beste sei. Und so falsch könne das, was in Bayern gerade passiere, ja nicht sein, meint er mit Blick auf das Nachbarbun­desland, das generell wieder zum neunjährig­en Gymnasium zurückkehr­en will. Eine Regelung, wie der THG-Chef betont, die in Deutschlan­d immerhin schon seit 150 Jahren gelte, mit Ausnahme des Dritten Reichs und der DDRZeit. Dennoch, so betont er, brauche Aalen auch künftig alle drei allgemeinb­ildenden Gymnasien mit ihren unterschie­dlichen Wegen, Gesichtern, Profilen und Traditione­n. Wobei man das THG mit seinen vielfältig­en Angeboten in der Wahrnehmun­g aber auch nicht ausschließ­lich auf G 9 reduzieren sollte.

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