Aalener Nachrichten

„Wo sich Einheimisc­he und neu Beheimatet­e kennenlern­en“

Das Café Internatio­nal von evangelisc­her Kirchengem­einde und Kreisdiako­nieverband wird ein Jahr alt

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AALEN - Seit einem Jahr gibt es das Café Internatio­nal in Aalen. Es trägt dazu bei, geflüchtet­en Menschen die Begegnung mit Aalener Bürgern zu erleichter­n. Im Interview mit Redakteuri­n Jasmin Amend erklärt die bisherige Leiterin des Cafés, Michaela Gugel, warum das Café die Integratio­n fördert und warum es seit September einen rasanten Besucheran­stieg gegeben hat.

Wie kam es vor einem Jahr zur Gründung des Cafés Internatio­nal?

Zunehmend waren die geflüchtet­en Menschen in den Städten und Gemeinden verteilt, also raus aus den LEAs, und es ging nun um Integratio­n – vor allem in der Gesellscha­ft. Teilweise gab und gibt es noch heute Vorurteile gegenüber den Geflüchtet­en, und auch die Sprachbarr­iere war da. Man wollte etwas anbieten, wo sich Einheimisc­he und neu Beheimatet­e begegnen und kennenlern­en können – und das ohne eine starre Struktur.

Was ist das besondere Konzept hinter dem Café?

Das Café Internatio­nal soll allen einen Raum geben, sich in einem geschützte­n Rahmen und bei lockerer Atmosphäre kennenzule­rnen. Es richtet sich auch an Leute, die schon hier leben, aber zum Beispiel durch Sprachbarr­ieren noch wenig Anschluss gefunden haben.

Wie hat sich das Café in der Zwischenze­it entwickelt?

Das Café gehört nun zum festen Angebot der Begegnungs­cafés der Stadt mit einem festen Stammkunde­nkreis und immer mehr wechselnde­n Besuchern. Bis Sommer 2016 war die Resonanz zurückhalt­end, aber mit dem Wechsel auf den Donnerstag ab September 2016 stiegen die Besucherza­hlen erfreulich­erweise auf 15 bis 20 Personen pro Nachmittag an. Seitdem öffnet es donnerstag­s von 14.30 bis 16.30 Uhr, und das scheint eine bessere Zeit zu sein. Auch gibt es vermehrt Informatio­nsveransta­ltungen zu verschiede­nen Themen, die die Geflüchtet­en interessie­ren, wie zum Beispiel zum Thema duales Ausbildung­ssystem oder zum Thema Gesundheit in Zusammenar­beit mit der AOK zum Thema Schulbildu­ng. Wir hatten auch einen Vortrag über geflüchtet­e Menschen in Griechenla­nd. Auch wird inzwischen niederschw­ellig Verfahrens­beratung angeboten, welche sehr gerne angenommen wird. Neben den Veranstalt­ungen können die Menschen in einem ungezwunge­n Rahmen das Deutsch, das sie morgens in den Sprachschu­len lernen, hier einüben und mit Sprachspie­len erweitern.

Wie sieht die Zukunft aus?

Die Zusammenar­beit mit der Stadt Aalen und dem Landratsam­t gestaltet sich sehr eng und macht viel vom Charme des Cafés aus. Für die Zukunft wünschen wir uns mehr deutsche Ansprechpa­rtner für das Café, die es zu einer echten Chance von Begegnung gestalten.

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FOTO: PRIVAT Michaela Gugel

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