Rat vermisst Lösungen für „Dauerbrenner“
Maßnahmen im Verkehrsentwicklungsplan sind den Wasseralfingern zu dünn
AALEN-WASSERALFINGEN - Zu wenig, zu weit in die Zukunft gelegt oder gar nicht drin im Katalog: Der Wasseralfinger Ortschaftsrat vermisst im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt eine Handvoll Maßnahmen im größten Stadtbezirk. Vor allem bei zwei Dauerbrennern sieht er dringend Handlungsbedarf. Immerhin ist man froh, dass beispielsweise die Situation an der Stiewingstraße/Blezingerstraße (am Berufsschulzentrum) demnächst mit einem Kreisverkehr entschärft werden soll.
Zu den Hauptstoßzeiten ist an der K 3311 am Abzweig Richtung Weidenfeld jede Menge los, das Verkehrsaufkommen durch autofahrende Berufsschüler hat immer mehr zugenommen. Deshalb, so Josef Fuchs (CDU) und Albrecht Jenner (SPD) fraktionsübergreifend, sei ein Kreisverkehr dort seit Jahren gefordert und nun „endlich auf dem Radar“. Im Plan steht er unter Kategorie 1, hat also Priorität.
Für Franz Fetzer (Freie Wähler) ist die geplante Fahrgastauskunft an den Bushaltestellen deutlich ausbaubar, „so wie in anderen Städten“. Und für Jenner ist Gleis 2 am Bahnhof Wasseralfingen nach dem Umbau (wir berichteten mehrfach) nur bedingt barrierefrei – weil dort ein Fahrkartenautomat fehlt und man mit dem Rollstuhl kaum auf Gleis 1 zum Automaten gelangt.
Vorhaben sind etwas dünn
Auch sonst seien die Vorhaben im Verkehrsentwicklungsplan „wirklich etwas dünn“, findet Jenner genau wie Fuchs. Zwei Dauerthemen und „alte Zöpfe“(Jenner) sind zum einen die Kreuzung Bismarckstraße/Kolpingstraße. Bereits der ehemalige Tiefbauamtsleiter Jörg Hägele hatte die Kreuzung als zu groß dimensioniert eingestuft, ein Kreisverkehr dort ist seit gut zehn Jahren im Gespräch. Deshalb ist Fuchs auch verwundert, dass er im Verkehrskatalog gar nicht auftaucht, auch nicht für die Jahre 2019/2020. Es werden neue Pläne erstellt, teilte Ortsvorsteherin Andrea Hatam mit. Zum Hintergrund: Erst im Dezember waren dort rot-weiße Baken installiert worden, weil die Situation Linksabbieger/Zebrastreifen dort nicht mehr der Straßenverkehrsordnung entsprach.
Zweites Dauerthema ist die (fehlende) Radweg-Anbindung zum Kocher-Jagst-Radweg an der Hofwiesenstraße (K 3311) in Richtung Hüttlingen. Hier, so Jenner, ist der Kreis verantwortlich und zuständig, die Sache werde aber immer hin-und her geschoben „wie ein Ping-Pong-Ball“. Auch für Hatam ist der Radweg nach Hüttlingen, den auch viele Schüler befahren, ein wichtiges Anliegen. Er sei im Kreistag eingebracht worden. Nun sei es wichtig, dass hier die Stadt auf das Landratsamt zugeht: „Es geht nicht nur um Wasseralfingen, das ist ein überregionaler Radweg.“