Gemeinderat beißt nicht in den sauren Apfel
Gremium stimmt gegen das neue Versorgungsnetz des Sportgeländes Hungerberg
ELLWANGEN (R.) - Diskussionsbedarf hat es in der jüngsten Gemeinderatssitzung über das neue Konzept zur Strom- und Wasserversorgung des Sportgeländes Hungerberg gegeben. Der außerplanmäßigen Ausgabe von 215 500 Euro verweigerte der Rat seine Zustimmung.
„Die Stadt hat einen Plan und ein auf die Zukunft gerichtetes Konzept“, erklärte der OB. Franz-Josef Grill (Freie Bürger) hatte das bezweifelt. Die Bereiche Kunstrasenplatz, Hungerberghalle und das Gebäude 103, das Platzwärterhäuschen, sollen durch ein neues Ringleitersystem von der Julius-Leber-Straße aus mit Strom und Wasser versorgt werden. Bisher erfolgt die Versorgung über die (LEA). Die Stadtwerke empfehlen den Neuanschluss dringend. Die neue Verteilerstation sei sinnvoll und gewährleiste eine autarke Versorgung, ob die LEA nun bleibe oder nicht.
Die Ringleitung würde mit Mehrkosten von 215 500 Euro zu Buche schlagen: „Das war nicht vorhersehbar. Sonst hätten wir es in den städtischen Haushalt aufgenommen“, so der OB. Zuschüsse des Landes gebe es dafür nicht. Die vom Land gewährten zwei Millionen Euro würden durch den Kunstrasenplatz und die Ertüchtigung der Halle verbraucht.
„Es fehlt ein Masterplan Konversion“, sagte Hariolf Brenner (Freie Bürger). „Auch bei der Ausbildungsund Transferakademie (EATA) ist das so.“Seine Fraktion könne dem Vorhaben nicht zustimmen. Sein Fraktionskollege Hans-Peter Krämer wollte mehr über die Belegung der EATA erfahren. Das sicherte der OB für die nächste Sitzung zu.
Rudolf Kitzberger (Grüne) gab zu bedenken, dass die Versorgung auch mit der bestehenden Leitung möglich wäre. Die habe aber nur ein begrenztes Volumen, während die neue der dauerhaften Versorgung diene. „Es bringt nichts, jetzt weniger auszugeben“, so Kitzberger. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen.“
Hans-Peter Krämer (Freie Bürger) schlug vor, die zusätzlichen Ausgaben in den Haushalt 2018 einzubringen und dann neu zu diskutieren: „Ich sehe keine Dringlichkeit. Das kann noch ein halbes Jahr warten.“Vielleicht habe man dann sogar ein neues Konzept. Mit großer Mehrheit – sieben Räte stimmten dafür, sieben enthielten sich – wurde der Antrag der Verwaltung abgelehnt. Es bleibt beim Provisorium.