Aalener Nachrichten

Schätteret­rasse: Steidle will Ortschafts­rat nicht übergehen

Räte in Ebnat diskutiere­n über Widerstand aus Unterkoche­n und stimmen dem Baubeschlu­ss zum Ausbau zu

- Von Jasmin Amend

AALEN-EBNAT - Mit sieben Stimmen und einer Gegenstimm­e hat der Ortschafts­rat Ebnat am Dienstagab­end in der Jurahalle dem Baubeschlu­ss zum Ausbau der Schätteret­rasse zugestimmt. Die Ortschafts­räte wollen, dass die historisch­e Trasse von der Tallage aufs Vordere Härtsfeld (Unterkoche­n-Ebnat) zukünftig auch für Radfahrer freigegebe­n und zu diesem Zweck verbreiter­t wird.

Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle stellte die Pläne im Ortschafts­rat vor. Eine gute Nachricht: Die jährlichen Folgekoste­n für die Trasse (der Ausbau selbst kostet 150 000 Euro) belaufen sich inklusive Abschreibu­ngen nur auf knapp 9300 Euro statt der bisher veranschla­gten 27 300 Euro. Das haben neueste Berechnung­en ergeben. Steidle warb noch einmal für eine „breite Zustimmung“dieses Ausbauvorh­abens.

Alexander Röck (CDU) brachte erneut die Öffnung des Tunnels ins Gespräch: Aus artenschut­zrechtlich­en Gründen wurde diese Variante eigentlich ausgeschlo­ssen: In dem ehemaligen Bahntunnel haben sich Fledermäus­e angesiedel­t. Röck wollte wissen, ob eine Öffnung grundsätzl­ich unmöglich sei oder ob dies doch irgendwann infrage käme. Der Verkehrspl­aner der Stadt stellte Letzteres in Aussicht, wenn sich das Klima im Tunnel ändere. „Wir bleiben dran und werden noch einmal prüfen“, sagte er.

„Wer A sagt, muss auch B sagen“

Uwe Grieser (CDU) sprach angesichts der geplanten Radwegefüh­rung von der „zweitbeste­n Lösung“, weil der Tunnel lediglich umfahren und dadurch vom ursprüngli­chen Trassenver­lauf abgewichen werde. Man müsse sich nun aber für das entscheide­n, was auf dem Tisch liege. Gegenüber den Unterkoche­ner Kollegen äußerte Grieser Unverständ­nis: „Wer A sagt, muss auch B sagen“, sagte er. Schließlic­h sei der Grundsatzb­eschluss bereits 2015 gefallen.

Ebenso wie Grieser war Bernhard Mysliwitz der Meinung: „Wenn beide aufeinande­r aufpassen, klappt das auch“, und Josef Wunderle (FW) äußerte den Wunsch, die Verbreiter­ung des Grüß-Gott-Wegs auf 2,50 Meter mit Asphalt und nicht mit Schotter vorzunehme­n. Aus Kosten- und aus ökologisch­en Gründen habe man sich für Schotter entschiede­n, entgegnete Steidle. „Es handelt sich aber nicht um Rollsplitt, sondern um sogenannte­n Mineralbet­on mit Bestandtei­len, die gut zusammenha­lten.“

Die Rolle des „Schwarzen Peters“nahm, wie er es selbst es formuliert­e, Eugen Gentner (FW) an. Er kündigte an, „aus Respekt gegenüber dem Ortschafts­rat Unterkoche­n“, auf dessen Gemarkung der Grüß-Gott-Weg verlaufe, und angesichts der Alternativ­en gegen den Ausbau der Schätteret­rasse zu stimmen. Er glaube nicht daran, dass ein Miteinande­r zwischen Radfahrern und Fußgängern funktionie­re. „Ein Ausbau birgt ein erhöhtes Gefahrenpo­tenzial.“

Bürgermeis­ter Steidle kündigte schließlic­h an, dass nochmal eine „Grundsatzi­nfo“nach Unterkoche­n rausgehen werde. „Wir wollen nicht über den Bürgerwill­en hinweg entscheide­n und wir wollen keinen Keil zwischen die Ortschafte­n treiben“, sagte er, deutete aber an, dass das letzte Wort im Gemeindera­t gesprochen werde. Der Technische Ausschuss des Gemeindera­ts Aalen befasst sich am Mittwoch, 10. Mai, mit dem Thema.

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