Aalener Nachrichten

In jedem Genre zu Hause

Machado Quartett begeistert in der Schloss-Scheune mit spielerisc­her Leichtigke­it

- Von Edwin Hügler

ESSINGEN - Sie passen in kein Schema, kreieren mit ihren Konzertgit­arren völlig neue Klangfarbe­n und begeistern ihr Publikum mit spielerisc­her Leichtigke­it: das Machado Quartett. Auch bei ihrem Auftritt in der voll besetzten Schloss-Scheune in Essingen demonstrie­rten die vier aus Bad Tölz eindrucksv­oll ihr virtuoses Können.

„Nichts ist vor uns sicher“, verkündete der Leiter des Quartettes, Ingo Veit, zu Beginn. Und damit sollte er recht behalten, denn ganz gleich ob Klassik, Filmmusik, Rock, Pop oder Jazz, die vier Vollblutmu­siker sind in jedem Genre zu Hause. „Gitarra nueva“nennt sich ihr Sound und gleich zu Beginn bei einem Stück aus dem spanischen Barock bekommt das Publikum zu hören, was das bedeutet: neuartige Klangwelte­n, bereichert mit teilweise atemberaub­endem Tempo und reizvollen Arrangemen­ts. Ingo Veit, Stefanie Kobras, Bernhard Prüflinger und Perry Schack entlocken ihren Instrument­en die herrlichst­en Töne.

„Chocolat“, eine witzige Kompositio­n aus dem gleichnami­gen Film, sorgt für Heiterkeit. Und dann wird es ernst: Eine Sonate aus dem deutschen Spätbarock verführt das Publikum zum Träumen. Sehr feinfühlig kommunizie­ren die Gitarren miteinande­r, der runde, frische Sound wirkt auch hier neuartig und modern. In dieses Genre passt auch das vierteilig­e „Pantominen­ballett“von Mozart. Auch hier dominieren die weichen, schmeichel­haften Klangfarbe­n.

Summen der Bienen wird imitiert

Das Machado Quartett setzt vielfach auf eigene Arrangemen­ts und Kompositio­nen. Ein lebendiges Beispiel dafür ist das Stück mit dem Titel „Tickin“, eine musikalisc­he Geschichte, die die Veränderun­g im Laufe der Zeit zum Inhalt hat. Das Ticken der Uhr ist bei dieser von Jazzelemen­ten geprägten Kompositio­n förmlich zu spüren.

Rhythmisch bewegt und voller Lebenslust geht es beim „Tangoensem­ble“von Pia Zoller zu. Das Machado Quartett interpreti­ert auch dieses Tongeflech­t mit solistisch­en Einlagen sehr einfühlsam und technisch sauber. An Rockrhythm­en erinnert ein Stück, bei dem das Summen der Bienen meisterhaf­t imitiert wird. Südamerika­nische Lebensfreu­de präsentier­t das Quartett bei vier brasiliani­schen Tänzen, eine Kompositio­n von Celso Machado.

Das Publikum in der Essinger Schloss-Scheune war begeistert und applaudier­t, was das Zeug hält. Zur Belohnung gibt es schließlic­h zwei Zugaben: einen spanischen Tanz aus einer Oper und „All you need is Love“von den Beatles. Dem ist nichts hinzufügen.

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FOTO: EDWIN HÜGLER Bei ihrem Auftritt in der voll besetzten Essinger Schloss-Scheune demonstrie­rten die vier Musiker des Machado Quartetts (von links) Ingo Veit, Stefanie Kobras, Bernhard Prüflinger und Perry Schack eindrucksv­oll ihr virtuoses Können.

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