Aalener Nachrichten

Von der Stadt im Regen stehen gelassen

Einwohner des Faulherrnh­ofs fühlen sich nicht ernst genommen

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AALEN (vs) - Beim Warten auf den Bus müssen die Einwohner des Faulherrnh­ofs dank des Fässles nicht länger im Regen stehen. Doch bei allen anderen Belangen, die den Bürgern hier unter den Nägeln brennen, fühlen sie sich von der Stadt im Regen stehen gelassen.

Bernhard Sturm nennt unter anderem die schlechten Internet- und Telefonver­bindungen, über die alle 17 Einwohner des Dewanger Teilorts klagen würden. „Wenn ich eine EMail mit Foto versenden will, dauert das 45 Minuten“, sagt Sturm. Mehrere Anhänge zu versenden, gehe gar nicht. Forderunge­n mit Blick auf einen leistungsf­ähigen Breitbanda­nschluss stelle er gar nicht. Er möchte lediglich, dass die Telefonans­chlüsse so funktionie­ren wie vor 20 Jahren und dass das Internet, wenn es schon langsam ist, dann aber zumindest stabil ist.

Ein weiterer Punkt, der ihn ärgert, ist die Hundetoile­tte am Aussichtsp­unkt beim Wasserrese­rvoir. „Wie konnte die Stadt diese gerade neben der dortigen Bank installier­en?“, fragt sich Sturm. Regelmäßig geleert würde die Dog-Station ohnehin nicht, und „bei warmen Temperatur­en schmeckt einem angesichts des Geruchs weder ein Vesper noch ein Schluck Sprudel“, sagt Sturm. Platz, diese woanders hinzustell­en, gebe es genug. Seit einem Jahr wolle die Stadt die Hundetoile­tte an einer anderen Stelle platzieren, passiert sei bislang aber nichts. Deshalb habe Sturm auch in dieser Sache den Bundestags­abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r ins Boot genommen.

Unverständ­lich für Sturm sei es auch nach wie vor, dass viele Nachkommen, die auf dem Faulherrnh­of aufgewachs­en sind und hier bauen wollten, keine Baugenehmi­gung vonseiten der Stadt bekommen haben. Sie hätten dann schließlic­h in Dewangen gebaut, und das könne ja nicht sein, sagt Sturm.

Ein No-Go seien auch die massiven Absätze entlang der Straße, an denen sich schon einige ihre Felgen am Auto abgewetzt hätten. Doch außer diese an ein paar Stellen mit Kies aufzuschüt­ten, sei nichts passiert. „Wenn der Blick der Stadt Aalen angesichts der geringen Einwohnerz­ahl am Faulherrnh­of künftig weiterhin vorbeigeht, werde ich auch nur noch die Steuern zahlen, die hier in die Infrastruk­tur investiert werden“, sagt Sturm.

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