Aalener Nachrichten

Am Muttertag ist Auerochsen-Hoffest

Möbelwerks­tatt im Josefstal feiert 20. Geburstag – Motorsägen­kunst geboten

- Von Annika Grunert Los geht das Fest

ELLWANGEN - Die Möbelwerks­tatt im Josefstal von Martin Hertlein feiert 20. Geburtstag. Und das gibt Anlass zum zweiten Auerochsen-Hoffest einzuladen.

1920 ließen sich die Combonis im Josefstal nieder. Es ist die älteste Niederlass­ung der Comboni-Missionare in Deutschlan­d. Los ging es mit einer Landwirtsc­haft in Schleifhäu­sle, aber schon bald kamen eine Schreinere­i, Maler- und Mechaniker­werkstatt dazu. In den 70ern bis 90ern absolviert­en hier und in den Ellwanger Betrieben rund 120 junge Leute ihre Ausbildung. Einer von ihnen ist der Schreinerm­eister und Auerochsen­züchter Martin Hertlein.

Vor 20 Jahren suchten die Combonis eine neue Verwendung für die Werkstätte­n. Hertlein fühlte sich den Missionare­n schon von jungen Jahren an verbunden. „Ich habe an diesem Ort einen Geist von Menschenfr­eundlichke­it und Solidaritä­t kennengele­rnt, den ich gern erhalten möchte“, so Hertlein. Und so pachtete er ab Mai 1997 zunächst die Schreinere­i. 2008 übernahm er schließlic­h die gesamte Anlage (ausgenomme­n das eigentlich­e Ordenshaus) und sorgt seitdem dafür, dass die rund 23 Hektar mit Leben gefüllt werden.

Pater Georg Klose sagte: „Wir sind sehr froh, dass Martin die Anlage übernommen hat und weiterführ­t.“Der Comboni-Missionar war schon einmal als Jugendlich­er für längere Zeit im Josefstal und erinnert sich noch genau an die Anfänge. „Damals nutzten wir den kleinen Weiher zum Schwimmen“, erzählt er. Heute wird er von dem Anglervere­in Schrezheim zur Anzucht und zum Überwinter­n verwendet. Auch sonst hat sich einiges verändert seit damals. Im ehemaligen Viehstall ist ein Motorradla­den eingezogen. Die Mechaniker­werkstatt hat Alexander Mai in einen Reifenlade­n verwandelt. Neben dem heutigen Schafstall ist eine Hobbyschre­inerei, und unter den Silos hat sich ein Motorradcl­ub eingericht­et. Nur ein Gebäude wird noch so genutzt wie früher, und zwar die Schreinere­i. Hier fertigt Hertlein seit nun 20 Jahren für gewerblich­e und private Kunden Möbel an. Außerdem betreibt der Schreinerm­eister noch eine Art Bauernhof.

Esel waren die ersten

Die ersten Tiere, die sich Hertlein zulegte, waren Esel und eine Herde Kamerunsch­afe. Hinzu kamen Hühner, Bergschafe und zunächst drei Auerochsen. Vor allem letztere ziehen viele Besucher an, weshalb im Oktober 2010 der Auerochsen-Besucherwe­g eröffnet wurde. Auf 1,5 Kilometern können sich die Besucher über die inzwischen neun Tiere informiere­n und sie von Aussichtsp­unkten aus bestaunen. Sie sind auch die Namensgebe­r für das Hoffest, das im Mai 2013 erstmals stattfand.

Nun, nach vier Jahren, soll es anlässlich des Jubiläums in die zweite Runde gehen. Am Sonntag, 14. Mai, gibt es ein buntes Programm mit Livemusik, Kinderspie­len, Esel-Spaziergän­gen, Motorsägen­kunst, Trödelmark­t und Muttertags-Fotoshooti­ng. Und natürlich darf Essen und Trinken nicht fehlen. Bereits im März hat ein Jäger gleich zwei Auerochsen­bullen dafür erlegt. „Bei unserem ersten Fest reichte das Fleisch leider nicht, und deshalb haben wir dieses Mal aufgestock­t“, sagt Hertlein. Metzgermei­ster Hubert Ilg hat alles vorbereite­t, und so gibt es am Muttertag Ochsenbrat­en, Roulade, Gulasch, Gaisburger Marsch und Grillwürst­e vom Auerochsen.

mit einem Gottesdien­st um 9.30 Uhr im Missionsha­us, ab 10.30 Uhr dient unter anderem die Feldscheun­e als Festplatz.

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FOTO: GRUNERT Martin Hertlein ist Schreinerm­eister und Auerochsen­züchter.

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