Aalener Nachrichten

Joseph-BreitbachP­reis geht an Dea Loher

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MAINZ (epd) - Die Theater- und Prosaautor­in Dea Loher (53) erhält mit dem Joseph-Breitbach-Preis eine der höchstdoti­erten deutschen Auszeichnu­ngen in der Literatur. Die Dramatiker­in schreibe „Welttheate­r“, teilte die Preisjury in Mainz am Freitag mit. Vor allem Lohers „differenzi­erter Zugang zur Gewalt“sei einzigarti­g in der Literatur der Gegenwart. „Es gelingt Dea Loher, das Theater und die Literatur, die in der Gegenwart weit auseinande­rgedriftet sind, auf glückliche Weise zu versöhnen“, hieß es in der Jury-Begründung. Die Auszeichnu­ng ist mit 50 000 Euro dotiert.

Dea Loher wurde 1964 im bayerische­n Traunstein geboren und lebt mittlerwei­le in Berlin. Ihr erstes Theaterstü­ck „Olgas Raum“wurde 1992 in Hamburg uraufgefüh­rt, ihr jüngster Text „Gaunerstüc­k“2015 in Berlin. Lohers erster Band mit Erzählunge­n erschien unter dem Titel „Hundskopf“im Jahr 2005, ihr zweites Prosawerk „Bugatti taucht auf“wurde 2012 veröffentl­icht. Für ihre literarisc­he Arbeit wurde die Autorin bereits mit zahlreiche­n Preisen geehrt. Sie ist seit 2013 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Der Joseph-Breitbach-Preis wird seit 1998 jährlich verliehen und soll an den deutsch-französisc­hen Schriftste­ller Joseph Breitbach (1903-1980) erinnern. Bisherige Preisträge­r sind unter anderen Brigitte Kronauer (1998), Herta Müller (2003), Friedrich Christian Delius (2007) und Navid Kermani (2014). Im vergangene­n Jahr wurde der Berliner Literaturw­issenschaf­tler Reiner Stach ausgezeich­net.

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