Aus der Stuttgarter Straße könnte noch was werden
Stadt sieht Entwicklungspotenzial – Neuer Bebauungsplan zwischen Brunnen- und Hofackerstraße in Arbeit
AALEN - Über kurz oder lang wird die Stadt nicht umhinkommen, ein endgültiges Konzept zu erarbeiten, was aus der immer noch mehrspurigen Stuttgarter Straße, die in der Form so gar nicht mehr gebraucht wird, einmal werden soll. Zumal sich die Innenstadt auch entlang von ihr weiterentwickeln und erneuern soll. Jüngstes Beispiel: Ein neuer Bebauungsplan, der für das Gebiet zwischen der Brunnen- und der Hofackerstraße aufgestellt werden soll. Der Bereich bietet aus Sicht der Stadt viel Potenzial für ein neues innerstädtisches Wohngebiet.
In Zeiten vor der Westumgehung war die teilweise bis zu sechsspurige Stuttgarter Straße als B 29 die Haupteinfallund -ausfallstraße der Aalener Innenstadt. In ihren Randbereichen Richtung Westen hatte sich zum Teil über Jahrzehnte Handel und Gewerbe entwickelt. Im Quartier zwischen Brunnen- und Hofackerstraße zeugen heute noch Gewerbehallen, Büroflächen oder andere Gewerbeansiedlungen davon, die inzwischen aber teilweise auch leer stehen. Und die Wohnnutzung hier ist im Vergleich zu angrenzenden Quartieren „unterrepräsentiert“, wie die Stadt feststellt.
Nähe zur Stadt und zur Aal
Mit seiner fußläufigen Nähe zur Innenstadt habe das Quartier ein „sehr hohes Potenzial“für eine Wohnbebauung, sagte jetzt Stadtplanerin Ingrid Stoll-Haderer im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung des Gemeinderats. Dort wurde die Absicht vorgestellt, mit einem neuen Bebauungsplan diesen Bereich zwischen Brunnen- und Hofackerstraße weiterzuentwickeln. Die Nähe zur Innenstadt und zur Aal ließen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu, die Einstufung als „besonderes Wohngebiet“böte zudem die Möglichkeit weiterer Nutzungen.
Stoll-Haderer und Bau- und Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle zeigten anhand städtebaulicher Konzepte verschiedene Möglichkeiten auf, wie das Quartier einmal aussehen könnte, unter anderem mit einer Abfolge mehrerer caréeförmig angeordneter Wohngebäude mit weiten grünen Innenflächen. Zudem böte sich die Chance, neue durchgehende und attraktive Wegeverbindungen zur Innenstadt zu schaffen.
„Ohne Baumarkt ginge noch mehr“
Im Ausschuss stießen die Absichten durchweg auf Gegenliebe. Das brauche zwar Geduld und einen langen Atem, sagte Uschi Barth (CDU), sei aber absolut richtig, weil es „ein interessantes Gebiet“sei. Gleichzeitig, so Barth weiter, werde daran aber auch deutlich, „dass wir insgesamt über die Stuttgarter Straße werden reden müssen“. Diese Straße, so ergänzte Senta D’Onofrio (SPD, habe es verdient, überarbeitet zu werden. Was den geplanten neuen Bebauungsplan betraf, hielt sie gerade dieses Gebiet für geeignet, hier auch „Wohnen für den kleinen Geldbeutel“anzubieten. Es müsse darum gehen, die Stuttgarter Straße als Störfaktor so gering wie möglich zu halten, meinte Michael Fleischer (Grüne). Und nahm wieder einmal kein Blatt vor den Mund: Die Möglichkeiten dieses ganzen Areals entlang der Stuttgarter Straße wären insgesamt noch viel größer, „wenn man diesen unsäglichen Baumarkt in einer fatalen Fehlentscheidung damals nicht genehmigt hätte“, meinte er mit Blick auf den weiter westlich zwischen Gartenstraße und Stuttgarter Straße liegenden BayWa-Markt.