Von Huet bis Lambacher
Die Eishockey-WM hat große Namen zu bieten – Matt Duchene ist der Gewinner
KÖLN/PARIS - Mit fünf Weltmeistern von 2016 geht der Weltmeister von 2016 das Unternehmen „Titelverteidigung“an: Schon 20 Spieler (von maximal 25 möglichen) hat Kanadas Trainer Jon Cooper fix für die Eishockey-WM 2017 gemeldet; Torhüter Calvin Pickard (Colorado Avalanche), Verteidiger Mike Matheson (Florida Panthers) sowie die Angreifer Ryan O'Reilly (Buffalo Sabres), Mark Scheifele (Winnipeg Jets) und Matt Duchene (Colorado) haben sogar bereits Gold in der heimischen Vitrine.
Großen Anteil am finalen 2:0 über Finnland vor Jahresfrist in Moskau hatte Center Duchene. Der damals 25-Jährige bereitete den Führungstreffer vor, für den Endstand sorgte er – eine Sekunde vor der Sirene ins verwaiste Tor – höchstselbst. Auch 2015 stand Matt Duchene im kanadischen Weltmeister-Team. Die Chancen auf einen Hattrick könnten schlechter sein – die „9“im Ahornblatt-Trikot ist einer der Spieler, die es zu beachten gilt in Paris und Köln. Ein Kandidat also für die (recht subjektive) WM-Starting-Six:
Cristobal Huet (Frankreich; Tor): ● Gewiss, es gibt Torhüter, die sind jünger als der Mann vom HC Lausanne. Aber besser? In der Schweiz absolvierte Cristobal Huet heuer 44 Ligaspiele, seine Fangquote lag bei fast 92 Prozent. 299 Einsätze in der National Hockey League finden sich in seiner Biografie, 2010 gewann er als Schlussmann Nr. 2 der Chicago Blackhawks den Stanley Cup. Die Heim-WM ist seine 14., sie wird seine letzte sein: „Ein guter Moment, Adieu zu sagen.“Mit 41. Für Lausanne
aber wird Cristobal Huet noch einen Winter halten. Die „Wand“nennen sie ihn.
Oliver Ekman-Larsson (Schweden; ● Verteidigung): Nein, Oliver Oscar Emanuel Ekman-Larsson ist nicht nur wegen seines Namens hier aufgelistet. Seit 2010 verteidigt der 25-Jährige in der NHL, hat es für die Arizona Coyotes auf hervorragende Statistiken gebracht, punktete durchschnittlich
bei jedem zweiten seiner 510 Einsätze. War bei der WM 2015 bester Vorlagengeber (zehn Assists!), wird 2017/18 6,5 Millionen Dollar verdienen.
Alexander Edler (Schweden; Verteidigung): ● Der Abwehr-Trend geht zum Zweit-Schweden. Mehr als ein Jahrzehnt Vancouver Canucks, beeindruckende 0,45 Punkte je Spiel, im Eins-zu-Eins nur schwer zu überspielen: Der 31-Jährige ist außerdem, so schrieben es die „Hockey News“, ein „big-minute defenseman“, einer für die wichtigen Momente im Hockey.
Sebastian Aho (Finnland; Sturm): ● Ist noch bis 27. Juli 19 und ein Versprechen für die Zukunft. Und was für eines: Scouting-Reports attestieren dem Jungen aus Rauma neben einem außergewöhnlichen Hockey-IQ die Fähigkeit, auch mit Puck das Tempo des Spiels zu diktieren. „Immer ruhig und kontrolliert“agiere er. Nutznießer: die Carolina Hurricanes. Für sie traf der NHL-Neuling diese Saison in 82 Spielen (bei 25 Vorlagen) 24-mal. Matt Duchene (Kanada; Sturm): ● War auch (noch) Olympiasieger 2014. Und im kanadischen Platz-einsTeam beim World Cup of Hockey 2016. Ein Gewinner. Alexander Lambacher (Italien; ● Sturm): Noch ein Gewinner, irgendwie. Hat es der 20-Jährige aus Brixen doch nach einer langwierigen Schulterverletzung erst wieder zurück aufs Eis, dann in Italiens Auswahl und schließlich zur WM geschafft. Steht bei Mannheims Adlern unter Vertrag; stürmte, genesen, allerdings für die Kassel Huskies (DEL 2) und den EC Hannover Indians. Oberligaspieler trifft man selten bei Weltmeisterschaften ...