Aalener Nachrichten

Glashaus in Originalbe­setzung wollen Fans „Kraft“geben

Hip-Hop-Beats, Electro-Rhythmen und hymnische Sounds machen das neue Album aus

- Von Dirk Steinmetz

Die Mischung aus tiefsinnig­en Texten und tanzbaren Rhythmen haben ihre Fans an ihren Songs geliebt: Songs wie „Wenn das Liebe ist“und „Was immer es ist“haben Glashaus bekannt gemacht. Vor zwölf Jahren haben Cassandra Steen, Moses Pelham und Martin Haas das letzte gemeinsame Studio-Album „Drei“herausgebr­acht. Ein Album mit einer anderen Sängerin kam nicht an die vorherigen Erfolge heran, nun gibt es von der Ursprungsb­esetzung wieder neue Musik: Das Album mit dem Titel „Kraft“.

Aus den Augen verloren hatten sie sich nie. Trotzdem ist die Arbeit an einer Platte etwas Besonderes, so Steen. „Es ist für mich wie nach Hause zu kommen.“Nach mehreren Jahren auf Solopfaden hat die 37-jährige Sängerin Steen wieder ganz zurückgefu­nden zu Pelham und Haas, die für Musik und Text verantwort­lich waren und sind. Von „Glashaus 2.0, Glashaus heute“spricht Steen, und Pelham ergänzt: „In zwölf Jahren verändert sich in einem Leben so einiges, und es wäre schlimm, wenn es nicht in so eine Platte Einzug hielte.“Im Song „Das erste Mal“scheint es, als würden die Drei darauf anspielen: „Es is’ lang nix passiert, als hätte jemand Pause gedrückt“, so die Textzeile. „Aber gerad’ jetzt und hier kehrt der Glaube zurück.“

Musik, die Zuspruch gibt

Ihr altes Erfolgskon­zept soll auch das neue sein: Dunkle Zeiten, die möglicherw­eise jeder irgendwann einmal durchmacht, werden thematisie­rt. Das Album sei „für Zeiten, in denen man Zuspruch braucht oder Mut“, stellt Steen fest. „Ich erhoffe mir, dass wir Menschen wieder damit berühren, so wie wir es damals gemacht haben.“Sie werde ja immer noch auf die alten Stücke angesproch­en. HipHop-Beats und Electro-Rhythmen, hymnische Sounds, dazu gefühlssta­rke, teilweise religiöse Texte machen auch „Kraft“aus.

Songs über Freundscha­ften

Optimistis­che, nach vorne gerichtete Texte findet man aber auch – Pelham betont, dass dies auch an den Veränderun­gen in seinem eigenen Leben liege: Seine Songs seien früher „auch eine Beschwerde­liste“gewesen, aber er selbst sei „bemüht, positive Dinge zu sehen“. Sein gesamtes Werk solle jetzt hoffnungsv­oller sein, so der 46Jährige. Zu hören ist das deutlich in den Songs „Sonnensche­in“und vor allem in „Leben“, in dem Steen mit glockenhel­ler Stimme zu Geigenklän­gen singt: „Lebe im Moment des Lebens Sinn/ist Leben Leben im hier und jetzt/Solang wir am Leben sind, ist der Sinn Leben.“Es geht in ihren Songs zwar oft um Verlustäng­ste, aber eben „auch um Freude, um Aufbau und auch um das, was Freundscha­ft an sich bedeuten könnte“, so die Sängerin.

„Diese Konstellat­ion hat irgendetwa­s, klingt auf eine bestimmte Art und Weise“, so Pelham. „Auch wenn die Drums andere sind und Cassandra eine bessere Sängerin ist, als sie vor zwölf Jahren war, fühlt es sich einfach an wie Glashaus.“Auch Steen findet, dass sie gesanglich von ihrer Zeit als Solo-Künstlerin profitiert habe: „Es klingt schon erwachsene­r, ich glaube, ich klinge auch nicht mehr so unschuldig wie früher“, so die 37-Jährige. Auch Pelhams Stimme ist auf dem neuen GlashausAl­bum zu hören. „Es ist Bestimmung mit uns beiden/glaub’ mir, der Himmel würde weinen/würde man uns Spinner entzweien“, singt er. Der Song „Weitergehe­n“ist übrigens ein Duett mit Steen. (dpa)

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FOTO: HORST OSSINGER Cassandra Steen mischt auf dem aktuellen Glashaus-Album „Kraft“wieder mit.

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