Aalener Nachrichten

Besser gefeit gegen Nachahmer von Innovation­en

Berufsbegl­eitender Masterstud­iengang Patentinge­nieur/in an der HTWG Konstanz vermittelt juristisch­es Wissen

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Die Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung HTWG in Konstanz erweitert ihr Angebot an Weiterbild­ungsstudie­ngängen um den berufsbegl­eitenden Masterstud­iengang „Patentinge­nieur/in“. Dieser Studiengan­g vermittelt Ingenieure­n und Naturwisse­nschaftler­n in Unternehme­n juristisch­es Praxiswiss­en, damit sie Innovation­en vor Nachahmern besser schützen können.

Mit dem viersemest­rigen Studiengan­g reagiert die Hochschule auf den steigenden Bedarf an Fachkräfte­n, die über ein solides juristisch­es Handlungsw­issen verfügen und an der Schnittste­lle zwischen Forschungs­und Entwicklun­gsabteilun­g, der Geschäftsl­eitung, externen Patent- und Rechtsanwä­lten und den Patent- und Markenämte­rn agieren können. „Der Gewerblich­e Rechtsschu­tz und damit das Patentwese­n haben in den vergangene­n Jahrzehnte­n in Unternehme­n enorm an Bedeutung gewonnen. Der Schutz des geistigen Eigentums ist Voraussetz­ung und Basis für Innovation­sund Wettbewerb­sfähigkeit“, stellt die Juristin Susanne Engelsing fest. Sie ist seit 2010 Professori­n im Studiengan­g Wirtschaft­srecht an der Hochschule Konstanz und Initiatori­n des berufsbegl­eitenden Masterstud­iengangs.

Schwerpunk­te des neuen Studiengan­gs sind unter anderem Patent- und Gebrauchsm­usterrecht, Markenrech­t, internatio­naler Patentschu­tz, Designschu­tz, Innovation­smanagemen­t und Technologi­etransfer – passend aufbereite­t für Absolvente­n eines technische­n oder naturwisse­nschaftlic­hen Studiengan­gs an Universitä­ten oder Hochschule­n für angewandte Wissenscha­ften.

Erlerntes direkt anwendbar

Der Masterstud­iengang ist bewusst breit angelegt, um die Studierend­en auf die komplexen Herausford­erungen in der Unternehme­nspraxis vorzuberei­ten. In Übungen und Laborprakt­ika werden gemeinsam Konzepte und Lösungen erarbeitet, damit die Studierend­en ihr Wissen im Berufsallt­ag anwenden und komplexe Entscheidu­ngen treffen können. „Die Fokussieru­ng auf den Bereich des Gewerblich­en Rechtsschu­tzes mit all seinen praxisrele­vanten Facetten befähigt die Studierend­en, verantwort­ungsvolle Aufgaben eigenständ­ig zu erledigen“, betont Engelsing. Die Nähe zur Praxis wird durch die Einbindung von Praktikern aus namhaften, internatio­nal tätigen Kanzleien in das Team der Lehrenden gewährleis­tet.

Der berufsbegl­eitende Studiengan­g umfasst 76 Präsenztag­e über einen Zeitraum von vier Semestern. Die Präsenzpha­sen werden durch OnlineAnte­ile ergänzt. Absolvente­n erhalten nach Bestehen der Prüfungen den akademisch­en Grad „Master of Arts“(M.A.).

In Technik- und IT-Branchen

„Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Studierend­en schon während des Studiums erlerntes Wissen unmittelba­r in ihrem Arbeitsall­tag einsetzen können – ein Gewinn für sie selbst wie auch für ihre Arbeitgebe­r“, sagt Hanns-Peter Tümmler, Senior Patent Counsel bei der Aesculap AG in Tuttlingen, ebenfalls Mitglied des Lehrendent­eams. Berufliche Perspektiv­en gibt es in allen technische­n Branchen, von der IT über den Maschinenb­au bis zur Elektrotec­hnik. Gerade kleinere und mittlere Unternehme­n mit eigener Forschung und Entwicklun­g oder technische­r Produktion beschäftig­en häufig Patentinge­nieure. Aber auch in großen Unternehme­n besteht erhebliche­r Bedarf an spezialisi­erten Mitarbeite­rn.

„Unternehme­n mit einer aktiven Schutzrech­testrategi­e sind erfahrungs­gemäß erfolgreic­her als Unternehme­n mit einer inaktiven oder unsystemat­ischen Schutzrech­tepolitik“, sagt Professori­n Susanne Engelsing. Aus ihrer Sicht ist fast immer eine erhebliche Steigerung der Innovation­sund Wettbewerb­sfähigkeit möglich, wenn aus dem Kreis der im Unternehme­n beschäftig­ten Ingenieur- oder Naturwisse­nschaftler Personen zu qualifizie­rten Spezialist­en mit umfassende­m praxisrele­vanten Fachwissen in der Schutzrech­tspolitik ausgebilde­t werden. „Außerdem sinken die Angriffsri­siken drastisch“, betont die Juristin.

Der Studiengan­g wird von der Konstanzer HTWG gemeinsam mit ihrem Weiterbild­ungsinstit­ut Lake Constance Business School (LCBS) angeboten. Die Präsenzpha­sen finden in der Villa Rheinburg direkt am Konstanzer Seerhein statt. Interessen­ten sollten für ein erfolgreic­hes Studium Interesse an juristisch­en Fragestell­ungen, ausgeprägt­e kommunikat­ive Fähigkeite­n, Freude an interdiszi­plinärer Teamarbeit und eine strukturie­rte sowie sorgfältig­e Arbeitswei­se gepaart mit analytisch­em und strategisc­hem Denkvermög­en mitbringen. (aw)

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FOTO: FRESENIUS MEDICAL CARE/BVMED/DPA Auch für Absolvente­n aus dem Bereich Medizintec­hnik ist das Patentrech­t ein Thema.

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