Auf dem Marktplatz geht’s rund
„Der Sheriff von Linsenbach“mit Wieland Backes am 13. Mai in Schwäbisch Gmünd
SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Eine Komödie und doch viel mehr als nur eine Komödie ist das Erfolgsstück „Der Sheriff von Linsenbach“, das die Theaterreihe 2016/2017 des Gmünder Kulturbüros am Samstag, 13. Mai, um 20 Uhr im Congress-Centrum Stadtgarten Schwäbisch Gmünd beschließt. Um 19.15 Uhr wird im Jörg-Ratgeb-Saal eine Einführung angeboten.
Zu Gast ist die Württembergische Landesbühne Esslingen mit dem aus der TV-Serie „Nachtcafé“bekannten Moderator Wieland Backes. Er spielt den Rathauspförtner und passionierten Kaninchenzüchter Kunz in der von Oliver Storz treffend beschriebenen schwäbischen Kleinstadt Linsenbach.
Chaos in Linsenbach: Jeder parkt, wie er will
Zur Handlung: Bei Hermann Zettler hat alles seine Ordnung. Das geht Ehefrau Elfriede und Tochter Inge zuweilen gehörig auf den Keks. Dem Bürgermeister von Linsenbach allerdings kommt es gerade recht, denn auf dem städtischen Marktplatz herrscht Chaos. Alle parken, wie sie wollen.
Also überredet er den invaliden Frührentner, Ordnung in den ruhenden Verkehr zu bringen. Dieser nimmt seine Aufgabe sehr genau – und macht nicht Halt vor Bürgermeister, Regierungsdirektor, und schon gar nicht vor der eigenen Familie. Demokratie fängt schließlich beim Parken an. Schnell zieht Zettler den Unmut der ganzen Stadt auf sich. Seinem Nachbarn Meerfeldt sind die Zettlers ohnehin ein Dorn im Auge, steht deren Häuschen doch einem von ihm geplanten Landschaftsgarten im Weg. Als das Moped von Zettler demoliert und sein Hund Pluto überfahren wird, hört der Spaß auf. Seine Liebe zu Ordnung und Gerechtigkeit wird zum Fanatismus. Und dann packt auch noch seine Frau Elfriede die Koffer …
Mit liebevoller Bissigkeit zeichnet der 2011 verstorbene Autor Oliver Storz in diesem Stück ein Bild der schwäbischen Kleinstadt, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Er verwickelt seinen „unzeitgemäßen“Helden Hermann Zettler in lustige und zugleich überraschend nachdenkliche Dialoge über das Leben und die Gerechtigkeit. Fast erwischt man sich beim unterstützenden Nicken, wenn Zettler kurz davor ist, zur Verteidigung seiner Ideale zum Äußersten zu greifen.