Aalener Nachrichten

Ein April der Gegensätze

In den vergangene­n Jahren hat sich kaum ein April so klassisch und seinem Ruf entspreche­nd verhalten

- Andi Neumaier

AALEN - „Der April macht was er will“, die Palette reichte dabei von Frost und Schnee bis grilltaugl­ich und frühlingsh­aft. Alles nicht ungewöhnli­ch, aber doch reichlich ungewohnt. Zum einen, weil der März schon ordentlich mit fast sommerlich­en Temperatur­en vorgelegt hatte, zum anderen, weil viele Aprilmonat­e der letzten Jahre schon erste Hitzewelle­n hervorbrac­hten.

Temperatur­en

Einem Warmstart folgte schnell die Ernüchteru­ng: Die Tageshöchs­ttemperatu­ren schwankten in diesem Monat zwischen 5 und 23 Grad. Am wärmsten wurde es am 10. mit 22,9 Grad in Ellwangen. Die tiefsten Temperatur­en des Monats wurden dagegen in der Nacht auf den 20. gemessen. Hier gab es minus 6 Grad in Schwäbisch Gmünd, und stellenwei­se Bodenfrost um minus 8 Grad. Für Obstbauern und Landwirte durchaus ein harter Schlag. Hatten mit dem warmen März doch beispielsw­eise bereits viele Bäume mit der Blüte begonnen. Die durchschni­ttliche Tageshöchs­ttemperatu­r lag bei 13,3 Grad, der mittlere Tiefstwert der Nächte bei plus 1,3. An acht Tagen gab es Nachtfrost, und an bis zu 16 Tagen Bodenfrost. Im Monatsmitt­el war der April 2017 zwar der kälteste seit 16 Jahren, an der Ostalb war er mit 7,4 Grad allerdings nur um etwa 1 Grad kälter als das statistisc­he Soll.

Niederschl­ag

Zu nass und zu trocken, je nach dem wo man sich im Ostalbkrei­s befand. Der nordöstlic­he Landkreis bekam mit 25 bis 40 Litern/qm gegenüber dem Mittelwert von 58 l/qm deutlich zu wenig Niederschl­ag ab. In Ellwangen waren es dagegen 50 l/qm, in Schwäbisch Gmünd 70,1. In der Region um Heubach und Bartholomä wurden teilweise über 80 Liter Niederschl­ag/qm gemessen. So ergibt sich ein Gefälle aus zu nassem Albrand und zu trockenem Virngrund. Insgesamt gab es 12 Regentage, teilweise auch mit Schnee und Graupel, und am 19. des Monats konnte in weiten Teilen der Region noch einmal eine dünne Schneedeck­e beobachtet werden.

Wind

Trotz zeitweise feuchtkalt­er Witterung blieben uns Frühjahrss­türme im April erspart, selbst die stärksten Böen waren mit rund 50km/h unauffälli­g und außerhalb schadensre­levanter Werte.

Sonnensche­in

Mit 152 Sonnenstun­den war der April nur ein kleiner „Geizhals“, immerhin wurden damit 83% des Sollwertes erreicht, und nur 3 Tage blieben über dem Ostalbkrei­s komplett trüb. Im Mittel macht das pro Tag etwa 5 Stunden Sonnensche­in.

Fazit:

Unter dem Strich kommt, entgegen unseres subjektive­n Empfindens, eine ganz passable Bilanz heraus. Einige sonnige und warme Tage wechselten mit Schauerwet­ter, auch Schnee blieb uns nicht erspart. Man kann jedoch festhalten, dass es sich hierbei um den „ganz normalen Wahnsinn“handelt, den dieser Monat eben zu bieten hat.

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